Magdeburg. .
Die Neuordnung der Rundfunkgebühren ist auf den Weg gebracht. Künftig soll eine Haushaltsabgabe die „Schnüffelei der GEZ an der Wohnungstür“ ablösen. Darauf einigten sich die Ministerpräsidenten.
Die Ministerpräsidenten der Länder haben sich auf die Neuordnung der Rundfunkgebühren geeinigt. Auf ihrer Jahrestagung in Magdeburg gaben sie am Donnerstag grünes Licht für den neuen Staatsvertrag zur Rundfunkfinanzierung. Danach soll die Gebühr ab 2013 pro Haushalt und nicht mehr pro Gerät erhoben werden. Damit müssten Haushalte künftig auch dann Rundfunkgebühren zahlen, wenn sie gar keinen Fernseher und kein Radio haben. Der neue Beitrag soll nicht über der bisherigen Gebühr von 17,98 Euro liegen.
Für Betriebe ist demnach ein einfaches Modell für Betriebsstätten vorgesehen. Den Angaben zufolge fallen 90 Prozent der Betriebe in die beiden untersten Beitragsstufen und zahlen deshalb nur ein Drittel des Beitrages oder einen Beitrag pro Betriebsstätte. Wirtschafts- und Handwerksverbände hatten zuvor gegen die Gebührenpläne der Länder protestiert, weil sie dadurch erhebliche Mehrbelastungen befürchteten.
GEZ muss Stellen abbauen
Der Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), sprach am Donnerstag von einem mittelstandsfreundlichen Modell. Insgesamt liege damit „ein ausgewogenes Modell für die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vor“. Das Erhebungsverfahren werde vereinfacht und die „Schnüffelei“ der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) an der Wohnungstür höre auf. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) erklärte, die Ministerpräsidenten wollten den Rundfunkanstalten gegenüber auch ein deutliches Zeichen setzen. „In Zeiten, in denen öffentliche wie private Haushalte den Gürtel enger schnallen, sind auch die Rundfunkanstalten gefordert“, betonte er.
Beck und der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Sachsen-Anhalts Regierungschef Wolfgang Böhmer (CDU), wollen am Freitag auf einer Pressekonferenz in Magdeburg weitere Details vorstellen.
GEZ verunsichert mit Daten-Überprüfung
Die Länder hatten sich bereits im Juni auf die Eckpunkte für das neue Finanzierungsmodell geeinigt. Laut Böhmer soll der Entwurf des Staatsvertrags nun den Landesparlamenten zur Information vorgelegt werden und am 15. Dezember unterzeichnet werden. Im Zuge der Einführung der neuen Haushaltsabgabe kommt auch auf die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) ein erheblicher Stellenabbau zu. (afp)