Es wird nicht morgen passieren, vielleicht auch nicht übermorgen. Aber in fünf, spätestens zehn Jahren wird es das Fernsehen, wie wir es heute kennen, nicht mehr geben. Denn der Youtube-Vorstoß, eigene Filme und Serien zu produzieren, zeigt, wohin der Weg führt.

Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, wollen sich nicht mehr vorschreiben lassen, wann und wo sie etwas im TV ansehen. Schon jetzt ist die Technik nicht mehr das Problem, es sind die Sender. Nur langsam erfüllen sie die Bedürfnisse der jüngeren Zuschauer, wachen eifersüchtig über ihre Lizenzen und Rechte.

Natürlich haben die Sender viel Geld in ihre Programme investiert und brauchen – sofern sie nicht öffentlich-rechtlich sind – die Einnahmen aus der Werbung. Aber solche Argumente ziehen nicht im Internet, wie das Beispiel Musikindustrie eindrucksvoll gezeigt hat. Die verteufelte jahrelang alle illegalen Angebote, statt legale Alternativen zu bieten.

Und beim Fernsehen wird es noch schlimmer werden. Denn hier sind neue Spieler im Boot. Google, Amazon oder Apple heißen sie und haben unvorstellbar viel Geld, mit dem sie eigene Angebote machen können.

Es mag nicht jedem gefallen, aber der gemeinsame Fernsehabend dürfte bald nur noch Erinnerung sein. Und der Sendebeginn für das Abendprogramm um 20.15 Uhr Vergangenheit.