Berlin. . Die Linkspartei vermisst bei Bundespräsident Wulff ein klares Wort zur Euro-Krise. „Eine Grundsatzrede wäre ein wichtiges Zeichen“, sagte Parteichef Klaus Ernst gegenüber DerWesten. Nach seiner Einschätzung wächst in der Bevölkerung die Empörung.
Die Linkspartei vermisst bei Bundespräsident Christian Wulff ein klares Wort zur Euro-Krise. „Sein Vorgänger hat die Finanzmärkte als „Monster“ gegeißelt. Das war eine moralische Stimme gegen die große Gier“, sagte Parteichef Klaus Ernst gegenüber DerWesten, „es wäre gut, wenn der Bundespräsident die Tradition der Berliner Reden wieder aufnimmt.“
Die letzte Berliner Rede wurde von Amtsvorgänger Horst Köhler im Frühjahr 2009 gehalten. Thema war seinerzeit der Missbrauch der Freiheit durch Spekulanten. Ernst: „Eine Grundsatzrede zur Euro-Krise wäre ein wichtiges Zeichen. Die maßlose Renditejagd hat Europa nach kurzer Zeit erneut in eine große Krise geführt. Die Bürger haben das Gefühl, dass sie die Zahlmeister für die Spekulanten sind.“
Nach Einschätzung des Linksparteivorsitzenden wächst in der Bevölkerung die Empörung. Ernst: „In Europa leben Europäer und keine Euros. Wer Akzeptanz für Hilfen will, muss auch bei den Bürgern darum werben und eine Vision für Europa anbieten. Die Stimme des Bundespräsidenten wäre wichtig, um der Empörung der Bürger eine Richtung zu geben.“