Berlin. Die Bundeswehr verzichtet auf die militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide. Das hat Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung bestätigt. Gegen das sogenannte Bombodrom gibt es seit 17 Jahren Proteste von Bürgerinitiativen.

Die Bundeswehr verzichtet auf die militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide bei Wittstock. Das hat mittlerweile Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung bestätigt.

Gegen das sogenannte Bombodrom, einen Bombenabwurfplatz, an der Landesgrenze zwischen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gibt es seit 17 Jahren Proteste von Bürgerinitiativen. Mehrere Gerichtsurteile hatten die «Bombodrom»-Gegner in ihrer Auffassung unterstützt.

Ressortchef Franz Josef Jung (CDU) sagte am Donnerstag in Berlin, er werde keine Revision gegen ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg einlegen. Das Gericht hatte im März den Entzug der Betriebserlaubnis für das sogenannte Bombodrom bei Wittstock in Brandenburg bestätigt.

Übungen nun im Ausland

"Wir nutzen Wittstock nicht mehr als Luft-Boden-Schießplatz», sagte Jung. Die in der Kryritz-Ruppiner Heide geplanten Übungen mit Kampfflugzeugen sollen nach seinen Angaben nun stattdessen im Ausland stattfinden.

Das Verteidigungsministerium hatte den Truppenübungsplatz 1993 nach dem Abzug der ehemals sowjetischen Streitkräfte übernommen und plante dort jährlich 1700 Einsätze von Kampfflugzeugen. Wegen der zu erwartetenden hohen Lärmbelastung wehrten sich dagegen mehrere Unternehmen und eine anliegende Gemeinde mit juristischen Mitteln. Auf ihre Klagen hin hatte das Landgericht 2007 die Betriebserlaufnis für den Truppenübungsplatz aufgehoben, das Oberverwaltungsgericht bestätigte im vergangenen März dieses Urteil.

Die Bundeswehr wollte das rund 12 000 Hektar große «Bombodrom» unter anderem für 1700 Tiefflug-Einsätze pro Jahr nutzen. (afp/ddp)

Verteidigungsministerium verzichtet auf «Bombodrom» in Brandenburg - Jung legt keine Revision gegen Entzug der Betriebserlaubnis ein Berlin, 9. Juli (AFP) - Nach jahrelangem Rechtsstreit verzichtet das Bundesverteidigungsministerium auf den umstrittenen Bombenabwurfplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide.