Frankfurt am Main. Naturschützer freut der Verzicht der Bundeswehr auf das Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner Heide. Doch für das Land Brandenburg bringt er auch Nachteile. 285 Millionen Euro Bundeswehr-Investitionen fallen weg sowie die Stationierung hunderter militärischer und ziviler Mitarbeiter.
Durch den Verzicht auf den Luft-Boden-Schießplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide in Brandenburg bleiben Investitionen der Bundeswehr in Höhe von 285 Millionen Euro aus. Das berichtet die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» in ihrer Donnerstagsausgabe unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.
Stationierung von hunderten Mitarbeitern war geplant
Die Bundeswehr habe erstmals die wirtschaftlichen Auswirkungen des Verzichts auf das sogenannte Bombodrom beziffert. Am Truppenübungsplatz Wittstock sei die Stationierung von 890 militärischen und zivilen Mitarbeitern geplant gewesen.
Die Streitkräfte wollten den Platz in der Kyritz-Ruppiner Heide ursprünglich für Bombenabwurfübungen ausbauen und in Wittstock Alt-Daber ein Luftausbildungsbataillon stationieren. Nach Anwohnerprotesten und Niederlagen vor Gericht gab Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) die Pläne Anfang des Monats auf.
Einer der größten Arbeitgeber in Ostdeutschland
Nach den Informationen der Zeitung ist die Bundeswehr einer der größten Arbeitgeber und Investoren in Ostdeutschland. Neuen Zahlen zufolge unterhalte sie an 79 Standorten 52 300 Dienstposten, darunter 12 900 Zivilisten. Seit dem Jahr 2000 seien 37 Einheiten mit fast 8150 Mann geschlossen worden. (ddp)