Brüssel. . Nato-General Bouchard betont, dass es in Libyen nicht um einen Regimewechsel geht sondern darum, die Zivilbevölkerung zu schützen. „Der Gewalt sollen die Voraussetzungen genommen werden.“
Die Nato versucht nach eigenen Angaben nicht, den libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi durch einen gezielten Bombenangriff auf seinen Aufenthaltsort zu töten. Das Bombardement von Zielen in der libyschen Hauptstadt Tripolis gelte nicht Einzelpersonen, sondern Befehlszentren, sagte der Oberkommandierende des internationalen Libyen-Einsatzes, der Nato-General Charles Bouchard am Dienstag. „Hier geht es nicht um Regime-Wechsel, hier geht es um die Beendigung von Gewalt, um Orte, an denen Befehle erteilt werden, gegen die Zivilbevölkerung vorzugehen.”
Die Nato hatte am Ostermontag einen Gebäudekomplex in Tripolis angegriffen, in dem regelmäßig auch Gaddafi sich aufhält und arbeitet. Der Oberst war aber zum Zeitpunkt der Attacke offenbar nicht anwesend, und nach Darstellung libyscher Regierungsoffizieller kam niemand ums Leben.
Der Gewalt die Voraussetzungen nehmen
Bouchard erklärte, es habe sich um eine „militärische Anlage mit Wohnungen” gehandelt, die ein legitimes Ziel darstelle, weil von dort Angriffe auf Zivilisten gesteuert würden. Die internationale Luft-Streitkraft greife Verbände und Stellungen an, die die „direkt oder indirekt” gegen die Zivilbevölkerung vorgingen, dazu Kommunikationseinrichtungen, Nachschub-Logistik und Munitionsdepots. Wie stark der Militärapparat Gaddafis mittlerweile geschwächt sei, wollte Bouchard nicht beziffern. Es gehe nicht um Zahlen, sondern um das Ziel, der Gewalt die Voraussetzungen zu nehmen. „Unsere Mission ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem Diplomatie und Dialog stattfinden können.“