Berlin. . Die FDP muss nach der Debatte um ihren scheidenden Parteichef Westerwelle an ihrem Stil arbeiten. Zu diesem Schluss kommt Entwicklungsminister Dirk Niebel. Außerdem kündigte er an, möglicherweise als Vize-Parteichef zu kandidieren.

Entwicklungsminister Dirk Niebel hat den Umgang der Liberalen mit ihrem Vorsitzenden Guido Westerwelle scharf kritisiert. „Guido Westerwelle ist waidwund geschossen worden. Mit diesem Stil hat sich die FDP keine Freunde gemacht“, sagte der FDP-Politiker dem „Hamburger Abendblatt“ laut einem Vorabbericht.

„Die Achtung vor anderen ist eine bürgerliche Tugend. Es wird uns gut tun, wenn wir diese Kompetenz zurückgewinnen.“ Westerwelle sei der erfolgreichste FDP-Chef aller Zeiten gewesen.

„Eine Kampfkandidatur schließe ich aus“

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler sei in der jetzigen Situation „am ehesten infrage“ gekommen, neuer Parteichef zu werden, sagte Niebel. Der designierte Parteivorsitzende solle nun auch Spitzenkandidat der FDP bei der nächsten Bundestagswahl werden. Ein Wechsel des Ministeriums sei dafür nicht erforderlich.

Röslers Gesundheitsressort sei „in der Mitte der Gesellschaft angesiedelt“, sagte der frühere FDP-Generalsekretär. „Wenn er gute Arbeit macht, wird er auch gute Wahlergebnisse erzielen.“

Niebel zeigte Interesse, stellvertretender Parteivorsitzender zu werden. Seine Kandidatur hänge allerdings auch davon ab, ob Wirtschaftsminister Rainer Brüderle noch einmal antrete. „Eine Kampfkandidatur gegen ein anderes Kabinettsmitglied schließe ich aus“, sagte er. (dapd)