Berlin. . Die Linkspartei wünscht sich Lafontaine zurück. Nicht nur NRW-Chef Zimmermann hofft auf eine aktivere Rolle ds Ex-Parteichefs. Auch Sahra Wagenknecht plädiert für seine Rückkehr. Lafontaine sei vor allem im Westen eine Integrationsfigur der Linken.
Der Fraktionsvorsitzende der Linken im NRW-Landtag, Wolfgang Zimmermann, kann sich eine aktivere Rolle von Ex-Parteichef Oskar Lafontaine vorstellen. "Wir in NRW haben immer gesagt, dass wir es begrüßen, wenn Oskar sich wieder stärker einbringt", sagte Zimmermann am Mittwoch auf dapd-Anfrage in Düsseldorf. Lafontaines "politisch-inhaltliche" Interventionen seien gut für die Linke.
Auch Linksfraktionschef Gregor Gysi hat die Debatte um eine mögliche Rückkehr Lafontaines an die Parteispitze weiter angeheizt. Derzeit habe der ehemalige Linke-Vorsitzende zwar nicht die Absicht, wieder eine größere Rolle zu übernehmen, sagte Gysi am Mittwoch in Berlin. „Aber ich denke, wenn es eine Notsituation gibt, kann er sich eine Rückkehr vorstellen.“ Worin eine solche „Notsituation“ bestehen könnte, wollte Gysi nicht ausführen.
Auch Sahra Wagenknecht, stellvertretende Linke-Vorsitzende, befürwortet eine Rückkehr Lafontaines in die Bundespolitik. „Es wäre für die Partei ein großer Gewinn, wenn sich Oskar Lafontaine wieder mehr auf bundespolitischer Ebene einbringen würde“, sagte Wagenknecht der „Bild“-Zeitung.
Wagenknecht warnt vor Kurswechsel der Linken
Der frühere Parteichef sei vor allem im Westen eine Integrationsfigur der Linken und habe für Wahlerfolge gesorgt, sagte Wagenknecht. Sie warnte zugleich von einem Kurswechsel der Linken: „Wir müssen auf dem Erfolgskurs von Lafontaine weitergehen. Einen Weg zurück zur PDS, wie ihn manche gerne hätten, darf es nicht geben.“
Momente mit Lafontaine
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Nachdem die Linke bei den Landtagswahlen sowohl in Rheinland-Pfalz als auch in Baden-Württemberg Ende März an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war, hatte es Kritik an den beiden Vorsitzenden Gesine Lötzsch und Klaus Ernst gegeben. Gerüchte über eine mögliche Rückkehr Lafontaines auf die bundespolitische Bühne machten die Runde. Eine Rückkehr an die Parteispitze hatte er zuletzt zwar abgelehnt, sich aber zugleich optimistisch über seinen Gesundheitszustand geäußert.
Lafontaine hatte Rückkehr an Parteispitez zuletzt abgelehnt
Thüringens Linken-Fraktionschef Bodo Ramelow sprach sich gegen eine Rückkehr von Lafontaine an die Parteispitze aus. "Ich sehe dafür überhaupt keine Notwendigkeit, wir haben eine kräftig arbeitende Doppelspitze", sagte er zu "Spiegel Online". Er kritisierte zugleich die Äußerungen Gysis. Dieser "sollte jetzt keine neuen Personaldebatten vom Zaun brechen". Denn die jetzige Doppelspitze sei "Produkt seiner eigenen Arbeit". Er fügte hinzu: "Es gibt keine Notsituation in unserer Partei, deshalb stellt sich die Frage auch gar nicht."
Lafontaine war im vergangenen Jahr wegen einer Krebserkrankung von seinem Amt als Parteivorsitzender zurückgetreten. Er ist derzeit Fraktionsvorsitzender der Linken im saarländischen Landtag. Eine Rückkehr an die Parteispitze hatte er zuletzt zwar abgelehnt, sich aber zugleich optimistisch über seinen Gesundheitszustand geäußert. (dapd/afp)
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