München. . Ein Aprilscherz? Eher nicht: Nach dem Siegeszug der Grünen bei den Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz will CSU-Chef Seehofer seine Partei auf Ökokurs bringen. In einem Medienbericht kündigt er für Bayern eine Energiewende an.
CSU-Chef Horst Seehofer will als Konsequenz aus den Landtagswahlen in Baden-Württemberg das ökologische Profil seiner Partei schärfen. „Ohne ökologische Kompetenz gibt es für eine Volkspartei keine Mehrheitsfähigkeit mehr“, sagte Seehofer der „Augsburger Allgemeinen“ laut Vorabbericht. Es genüge nicht, wenn die CSU im Wahlkampf erkläre, sie sei ökologisch. „Wir müssen das über Jahre hinweg praktizieren“, mahnte Seehofer.
Der CSU-Chef kündigte für Bayern eine Energiewende an, mit der das Bundesland zum Modell für Deutschland werden solle. „Energiewende bedeutet, wir müssen Energie sparen, wir müssen die Effizienz bei der Erzeugung von Energie erhöhen und wir müss en auf andere Energiearten umsteigen“, sagte Seehofer. Auch für die Koalition in Berlin werde die Energiewende die Nagelprobe künftigen Erfolgs bei den Wählern sein.
Der Ministerpräsident forderte, für den befristeten Weiterbetrieb von Atomkraftwerken müssten wesentlich schärfere Sicherheitsauflagen gelten als bisher. „Wir müssen Naturkatastrophen oder mögliche andere Schadensereignisse wie zum Beispiel Flugzeugabstürze nach ihrer tatsächlichen Möglichkeit beurteilen, nicht länger nach Wahrscheinlichkeiten“, sagte Seehofer. „Danach kann ich mir nicht vorstellen, dass das Atomkraftwerk Isar I wieder ans Netz geht.“