Tripolis. . Libyen hat für den Fall eines militärischen Eingreifens des Auslands mit Angriffen auf den Luft- und Seeverkehr im Mittelmeer gedroht. Der Grund: Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen stimmt über die Flugverbotszone ab.

Die libysche Führung hat für den Fall eines militärischen Eingreifens des Auslands mit Angriffen auf den Luft- und Seeverkehr im Mittelmeer gedroht. „Jeder ausländische militärische Einsatz gegen Libyen wird den Luft- und Seeverkehr im Mittelmeer gefährden“, sagte ein Sprecher des libyschen Verteidigungsministeriums nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Jana am Donnerstag. Jedes „bewegliche Element“, egal ob ziviler oder militärischer Herkunft, werde dann Ziel einer „libyschen Gegenoffensive“ sein.

Gaddafis Angriff könne noch am Donnerstagabend passieren: Diejenigen, die ihre Waffen niederlegen würden, würden verschont, sagte Gaddafi in einer vom libyschen Fernsehen übertragenen Audiobotschaft. Das Staatsfernsehen hatte zuvor berichtet, die Armee habe die "entscheidende Schlacht" um die drittgrößte libysche Stadt Misrata gewonnen und stehe "vor den Toren von Bengasi".

Die Drohung wurde während der Abschlussberatungen des UN-Sicherheitsrats zu einem Flugverbot über Libyen laut. Die Mitglieder des Gremiums wollen gegen 23 Uhr MEZ über eine Resolution abstimmen, allerdings ist die Einrichtung einer Flugverbotszone umstritten. Um eine Resolution zu verabschieden, müssen neun der 15 Mitglieder zustimmen. Die fünf Vetomächte USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich können aber einen Beschluss stoppen. Bislang lehnen Russland und China eine Flugverbotszone ab. Auch Deutschland als nichtständiges Ratsmitglied ist nach wie vor skeptisch. (afp)