Teheran. Nach den Wahlfälschungsvorwürfen hat der Wächterrat im Iran damit begonnen, zehn Prozent der Stimmen neu auszuzählen. Der Oppositionsführer Mussawi bezweifelt jedoch, dass dadurch das richtige Wahlergebnis festgestellt wird. Er pocht auf Neuwahlen.
Im Iran hat die Neuauszählung eines Teils der Stimmzettel bei den umstrittenen Präsidentschaftswahlen begonnen. Der Wächterrat habe am Montag mit der erneuten Auszählung der Stimmen aus zehn Prozent der Wahlurnen begonnen, berichtete der staatliche Fernsehsender El Alam. Die Prozedur werde voraussichtlich am Nachmittag abgeschlossen sein, das Ergebnis in den kommenden 24 Stunden verkündet.
Der Wächterrat hatte am Freitag angekündigt, eine Sonderkommission mit einem Bericht über die Wahl am 12. Juni zu beauftragen. Der Ausschuss soll die teilweise Neuauszählung der Stimmen überwachen.
Der unterlegene Präsidentschaftskandidat Mir-Hossein Mussawi und seine Anhänger werfen den Behörden Wahlfälschung vor und fordern Neuwahlen. Mussawi lehnte am Wochenende eine Zusammenarbeit mit der Sonderkommission mit der Erklärung ab, das Gremium werde nicht zu einem «gerechten Urteil» über den Wahlhergang kommen.
Mussawis Forderung nach einer Annullierung der Wahl hatte der Wächterrat abgelehnt. Nach offiziellen Angaben war Präsident Mahmud Ahmadinedschad mit einer deutlichen Mehrheit von 63 Prozent im Amt bestätigt worden. (afp)