Düsseldorf. Während des Wahlkampfs hat die Polizei in NRW hunderte Straftaten registriert. Vor allem Attacken gegen Wahlplakate. Sehr oft betroffen: die CDU.

Rund um den Wahlkampf hat die Polizei in NRW 650 Straftaten registriert (Stichtag 19. Februar). In 511 Fällen ging es um Sachbeschädigungen - vor allem an Wahlplakaten. Es gab zudem vier Körperverletzungen, außerdem zum Beispiel 22 Fälle von Beleidigungen und vier Bedrohungen oder Nötigungen. Das geht aus einem aktuellen Lagebild des Innenministeriums hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Demnach wurden am häufigsten Wahlplakate der Grünen attackiert (175 Mal), außerdem viele CDU-Plakate (145), SPD-Plakate (122) und AfD-Plakate (113). Es wurden aber auch Vorfälle an Parteieinrichtungen wie Wahlkreisbüros angezeigt: unter anderem 63 Sachbeschädigungen.

Besonders viele Attacken gegen die CDU

Für das Lagebild wurde auch vergleichend ausgewertet, wie oft Amts- oder Mandatsträger und Parteimitglieder Opfer wurden sowie Parteieinrichtungen betroffen waren: Demnach gab es die meisten Vorfälle im Umfeld der CDU (35 Prozent), danach bei den Grünen und der SPD (je 22 Prozent) sowie der AfD (12 Prozent).

Nach Abstimmungen im Bundestag, bei denen die AfD Anträge der Christdemokraten zum Thema Asyl unterstützte, hatte die Polizei auffallend viele Attacken auf Geschäftsstellen oder Büros der CDU vermeldet.

Reul: Tiefe Gräben sind keine Entschuldigung

Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte der dpa mit Blick auf das Lagebild: „Dieser Bundestagswahlkampf war besonders rau und kontrovers. Die Gräben sind tief. Das ist aber keine Entschuldigung dafür, Wahlplakate zu zerstören oder Kandidaten anzupöbeln. Wir müssen in Deutschland wieder zu einer besseren und sachlicheren Debattenkultur kommen.“ (dpa)