Washington/Berlin. Ein Regierungsauftrag für gepanzerte Tesla-Fahrzeuge sorgt für Aufsehen. Musk sieht in seiner Tätigkeit keinen Interessenskonflikt.

Elon Musk schafft gerade als Leiter der neu geschaffenen Abteilung für staatliche Effizienz „Doge“ Fakten. In atemberaubenden Tempo bauen er und sein Team Tausende Stellen, Regulierungen und ganze Behörden ab. Was ihn und Donald Trump dabei nicht stört: die vielen Interessenskonflikte, die der Tech-Milliardär als Tesla- und SpaceX-Chef zwangsläufig durch seinen neuen Job haben müsste.

Denn diese Unternehmen werden eigentlich von den US-Behörden reguliert, über die Musk gerade scheinbar uneingeschränkte Verfügungsgewalt besitzt. Ein Regierungsauftrag lässt nun weitere Zweifel an Musks Trennung zwischen Geschäft und Regierungstätigkeit aufkommen. Wie US-Medien berichten, plant die Trump-Regierung gepanzerte Tesla-Autos im Wert von 400 Millionen Dollar zu kaufen.

Tesla-Formulierung wurde nach Medienberichten aus Dokument gelöscht

Das soll aus einem Dokument des amerikanischen Außenministeriums hervorgehen. Darin werden Beschaffungen für das Geschäftsjahr 2025 aufgelistet. Bei den gepanzerten Teslas wird nicht näher spezifiziert, um welches Modell es sich handelt. Beobachter glauben, dass dafür nur Teslas Cybertruck infrage kommen könne. Der Pickup-Truck ist in einem militärischen Design gehalten und ist außen mit Edelstahl verkleidet.

Nachdem am Mittwoch der Regierungsauftrag erstmals bekannt wurde, verschwand am Mittwochabend das Wort Tesla aus der Auflistung. Stattdessen geht es nur noch um „gepanzerte, elektrische Fahrzeuge“. Das berichtet unter anderem der Rundfunksender „NPR“.

Elon Musk selbst reagierte bisher nur auf einen Beitrag einer „MSNBC“-Sendung, die von der Journalistin Rachel Maddow moderiert wird. „Hey @Maddow, warum lügst du?“, schrieb er auf seiner Plattform „X“.

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Elon Musk will selbst auf Interessenskonflikte achten

Noch am Mittwoch wurde Musk bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Donald Trump auch auf die Beteuerung des Weißen Hauses angesprochen, dass er schon selbst auf mögliche Interessenkonflikte bei seiner Tätigkeit achten werde. Der nach Schätzungen reichste Mann der Welt schießt unter anderem mit seiner Raumfahrtfirma SpaceX Raketen im Auftrag der US-Regierung ins All.

Er hat also geschäftliche Interessen im Umgang mit Behörden wie dem Verteidigungsministerium, dessen Ausgaben er zugleich überprüfen soll. Musk sagte dazu, er sei schließlich nicht derjenige, der einen Vertrag abschließe, sondern „Leute bei SpaceX“.

Das von ihm geleitete Gremium hat keinen Auftrag des US-Parlaments, das Staatsausgaben bewilligt. Mehrere Justizminister der Bundesstaaten sowie Gewerkschaften klagten gegen die Doge-Aktionen und konnten einstweilige Verfügungen durchsetzen. Trump unterschrieb am Dienstag einen Erlass, der die Behörden zu mehr Kooperation mit Doge verpflichten soll.