Berlin. Donald Trump hat angedroht, die Palästinenser umzusiedeln und den Gazastreifen zu besetzen. Erdogan hat einen anderen Vorschlag.

Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit strikter Ablehnung auf den Vorstoß Donald Trumps reagiert, die Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln. Das Küstengebiet ist im Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas großflächig zerstört worden. Zehntausende sind dabei ums Leben gekommen und haben ihre Heimat verloren.

Erdogan fordert nun von Israel, das Gebiet wieder aufzubauen. „Aus unserer Sicht sind die Vorschläge, die darauf abzielen, die Palästinenser aus dem Land zu vertreiben, in dem sie seit Tausenden von Jahren leben, nicht ernst zu nehmen“, sagte Erdogan auf einer Konferenz in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. 

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„Niemand hat die Macht, dem palästinensischen Volk eine zweite Nakba anzutun und wird es auch niemals haben.“ Der Begriff Nakba (Katastrophe) bezieht sich auf die Flucht und Vertreibung von mehr als 700.000 Palästinensern im ersten Nahost-Krieg 1948 im Zuge der israelischen Staatsgründung. 

Erdogan griff auch den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu direkt an. Dieser solle für den Schaden aufkommen, den er während des Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas in Gaza angerichtet habe. 

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Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump seine Pläne zur Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen bekräftigt. Trump will die Palästinenser „umsiedeln“ und Gaza „übernehmen“. Eine Vertreibung der gut zwei Millionen Menschen würde gegen das Völkerrecht verstoßen, die Vereinten Nationen haben vor einer „ethnischen Säuberung“ gewarnt.

Zahlreiche Staatschefs äußerten Besorgnis und scharfe Kritik an dem Vorschlag. Ägypten berief für Ende Februar einen „Dringlichkeits“-Gipfel arabischer Staaten ein. Auch Jordanien, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate wiesen Trumps Pläne deutlich zurück.

lro/dpa