Berlin. Die elektronische Patientenakte startet. Sie hat das Potential, die Digitalisierung im Gesundheitswesen deutlich voranzubringen.

Die elektronische Patientenakte (ePA) ist ein überfälliger Fortschritt in der Gesundheitsversorgung. Müssen Ärzte im Notfall schnell handeln, fehlen ihnen bisher meist wichtige Informationen über die Patientin oder den Patienten. Das wird sich ändern und das verhilft zu einer besseren Behandlung. Patienten müssen bei wechselnden Ärzten auch nicht schon erfolgte Untersuchungen wiederholen lassen, wenn deren Ergebnisse schon aus der ePA hervorgehen. Und nebenbei – ganz praktisch gedacht – ist es einfacher, ein Rezept nur mit der Gesundheitskarte und nicht mehr mit einem Papierrezept in der Apotheke abzuholen. 

Unter dem Strich wird die Digitalisierung für mehr Effizienz und eine bessere Versorgung sorgen. Daran mangelt es im Gesundheitssystem an vielen Stellen. Die Versicherten leiden darunter, weil sie nicht optimal versorgt werden. Sie leiden auch finanziell unter der mangelnden Wirtschaftlichkeit. Die steigenden Zusatzbeiträge der Krankenkassen sind ein Ausdruck davon. Auch deshalb verbindet sich mit der ePA die Hoffnung auf Besserung.

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Wolfgang Mulke, Wirtschaftskorrespondent. © privat | Privat

Die Zweifel an der Datensicherheit müssen ausgeräumt werden

Schließlich zeigt die anstehende Einführung nach Jahren von Pleiten, Pech und Pannen bei der Digitalisierung, dass Deutschland seinen Rückstand auch spät noch wett zu machen imstande ist. Das ist jedoch an eine wichtige Voraussetzung geknüpft. Die ePA muss sicher funktionieren. Doch an der Datensicherheit gibt es Zweifel, die restlos ausgeräumt werden müssen, bevor das System bundesweit eingesetzt wird. Ansonsten werden viele Versicherte ihre Daten nicht preisgeben. Zum Glück ist die ePA ja freiwillig. Die Sicherheit sollten unabhängige Experten prüfen. Denn Vertrauen ist die Grundlage für einen Erfolg der Akte.