Berlin. Ein britischer Wettanbieter sieht eine Partei bei den Neuwahlen ganz klar vorn. Doch ein Außenseiter könnte das große Geld bringen.

Am 23. Februar wird der 21. Bundestag gewählt. Während die Parteien zu Beginn des Jahres in die heiße Phase des Wahlkampfs einbiegen, ist das Rennen für das britische Wettbüro Polymarket schon längst gelaufen. Der Anbieter sieht Friedrich Merz und seine CDU/CSU ganz weit vorn: Zu 90 Prozent (Stand: 7.1. um 9 Uhr) wird die Union den neuen Kanzler stellen.

Viel Geld lässt sich mit einem Wetteinsatz von einem Dollar (etwa 97 Cent) nicht generieren. Man würde lediglich 1,11 Dollar (1,07 Euro) zurückerhalten und damit 10 Cent gewinnen. Interessanter könnte es dagegen werden, wenn man beispielsweise auf zwei Mitglieder der früheren Ampelkoalition setzt.

Wer Olaf Scholz eine erneute Kanzlerschaft zutraut, könnte für einen Dollar satte 137 Euro (143 Dollar) abräumen. Ein Sieg des Grünen-Spitzenkandidaten Robert Habeck würde bei gleichem Wetteinsatz sogar rund 241 Euro (250 Dollar) einbringen. Sollte BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht nach Angela Merkel die zweite deutsche Kanzlerin werden, ließen sich dann 322 Euro (333 Dollar) verdienen.

Olaf Scholz hebt am Rednerpult seine Hände in die Luft.
Hat laut einem englischen Wettanbieter nur noch Außenseiterchancen auf eine Kanzlerschaft: Olaf Scholz (SPD). © AFP | Ralf Hirschberger

Doch den genannten Spitzenkandidaten wird von Polymarket nur eine Gewinnchance von rund einem Prozent eingeräumt. Etwas besser steht dagegen die Alternative für Deutschland (AfD) da. Für die vom Verfassungsschutz als in Teilen rechtsextremer Verdachtsfall eingestufte Partei stehen die Chancen auf einen Wahlsieg etwa bei 1:10 (9 Prozent). Wer sein Geld auf Alice Weidel als nächste Kanzlerin setzt, kann mit einem Dollar letztlich knapp 10,60 Euro (circa 11 Dollar) erhalten.

Diese Wettanbieterprognose deckt sich in etwa mit den aktuellsten Zahlen des Meinungsforschungsinstituts Insa. Zum Beginn des Jahres sagten sie der CDU bei den Neuwahlen 31 Prozent voraus, gefolgt von AfD (21,5 Prozent) und SPD (15,5 Prozent). Grüne (13,5 Prozent) und BSW (6,5 Prozent) würden es noch in den Bundestag schaffen, die FDP (4 Prozent) wäre dann nicht vertreten.