Washington. Der Sieger der US-Wahl trifft sich im Weißen Haus mit dem Noch-Amtsinhaber. Eine Bemerkung in Washington lässt Demokraten frösteln.

Wie sie da am Mittwochmorgen im Oval Office nebeneinander saßen, gesittet, so ganz ohne Zorn oder Geringschätzung im Gesicht, hinter sich das knisternde Kaminfeuer, das war schon ein historischer Moment. 

Joe Biden, der 46. Präsident der Vereinigten Staaten, empfing eine Woche nach der Wahl den 45. und 47. Präsidenten, Donald Trump, zum traditionellen Besuch und Auftakt der Übergangsphase bis zur Amtseinführung am 20. Januar im Weißen Haus. 

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Fast vier Jahre nach seiner unrühmlichen Abreise aus der Hauptstadt im Januar 2021 kehrte der große Gewinner der Präsidentschaftswahl vom 5. November zum ersten Mal an seine alte und neue Wirkungsstätte zurück. 

Joe Biden empfängt Donald Trump: Gespräch unter vier Augen

„Willkommen, willkommen zurück“, sagte Biden zu Beginn des kurzen Treffens und setzte dabei sein bekanntes Haifisch-Lächeln auf. Er versprach Trump einen reibungslosen Übergang der Macht und dass er alles unternehmen werde, „um sicherzustellen, dass Sie gut untergebracht sind“. Keine Spur mehr von den erbitterten Auseinandersetzungen zwischen den beiden alten Männern (81 und 78) aus der ersten Jahreshälfte.

Trump, überdeutlich geschminkt im Gesicht, bedankte sich ausdrücklich und sicherte vor dem offiziellen Händeschütteln zu: „Es wird so reibungslos sein, wie es nur geht.” 

Trump sprach kurz davon, dass Politik ein „hartes” Geschäft sei und fügte hinzu: Aber heute sei die Welt „schön”. Danach wurden Beobachter und Fotografen hinauskomplimentiert. Was die Staatsmänner unter vier Augen besprachen, blieb zunächst unbekannt. Biden wollte seinem Nachfolger ins Gewissen reden, die Militärhilfen für die Ukraine nicht einzustellen, ließen Regierungskreise vorher verlauten.

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Zuvor hatte Trump in einem Hotel in der Nähe des Kongresses die Nähe zu republikanischen Abgeordneten gesucht und sich vor laufender Kamera für den Sieg feiern lassen. „Ist es nicht schön zu gewinnen?“, sagte Trump, „Es ist immer schön zu gewinnen.“ 

„Er ist der König des Comebacks“, sagte Mike Johnson, der Chef-Republikaner im Repräsentantenhaus, „wir schulden ihm großen Dank.“ Trump nutzte den Moment, dem sein neuer Allzweck-Chefberater Elon Musk beiwohnte, für eine ironische Bemerkung, die gleichwohl Demokraten sofort frösteln ließ. „Ich gehe davon aus, dass ich nicht noch einmal antrete“, sagte Trump mit Blick auf die Beschränkung auf zwei Amtszeiten in der Verfassung – „es sei denn, ihr sagt: Der ist gut, wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.“