Washington. In einigen US-Staaten könnte das Ergebnis erst in Tagen feststehen. Andere galten bereits nach Stunden als entschieden. Woran das liegt.

Kamala Harris oder Donald Trump? Nach Schließung der ersten Wahllokale im Osten der USA hat das Warten auf das Endergebnis der US-Präsidentschaftswahl begonnen.

Sowohl der Republikaner als auch die Demokratin holten bei der Wahl in mehreren Bundesstaaten erwartungsgemäß den Sieg – ob die US-Sender noch in der Nacht zum Mittwoch (US-Zeit) den Gesamtsieger ausrufen werden, ist weiter ungewiss. Die Auszählung der Stimmen könnte sich Stunden, aber auch Tage hinziehen. Doch warum besteht eine solch große Diskrepanz beim Zähltempo zwischen den Bundesstaaten?

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Von Raven Louisa Rascher, Martin Nefzger, Florian Görres, Ben Bünte, Miguel Sanches und Dirk Hautkapp  •  vor 18 min

Briefwahlstimmen für Tempo entscheidend

Zu den Schlüsselfaktoren zählen die unterschiedlichen Gesetze und Verfahren einzelner Bundesstaaten. Beispielsweise dürfen einige erst am Wahltag selbst mit der Zählung der Briefwahlstimmen beginnen, während andere dies schon im Vorfeld taten. Dazu zählen auch die wichtigen Swing States Pennsylvania und Wisconsin.

Swing States werden während der Wahl von beiden Lagern besonders intensiv beäugt und könnten bei der Auszählung mehr Zeit für wiederholte Überprüfungen der Zählungen benötigen.

Dadurch verzögert sich die Bekanntgabe der Ergebnisse

Bei der US-Wahl 2024 haben viele US-Amerikaner schon vor dem Wahltag ihre Stimme abgegeben. Nach Angaben des „Election Lab“ der Universität Florida stimmten rund 83 Millionen US-Bürger per Briefwahl oder in vorab geöffneten Wahllokalen ab. Das entspricht mehr als der Hälfte der 2020 bei der Präsidentenwahl insgesamt abgegebenen Stimmen. In einigen Bundesstaaten können Stimmzettel sogar noch Tage nach dem 5. November angenommen worden, sofern sie bis dahin abgestempelt waren. Auch dies verzögert die endgültige Bekanntgabe der Ergebnisse.

Selten deuteten Umfragen auf ein so knappes Rennen hin wie nun zwischen Donald Trump und Kamala Harris. Bei besonders engen Ergebnissen müssen Bundesstaaten möglicherweise Nachzählungen durchführen oder sich rechtlichen Einwänden stellen. In umkämpften Bundesstaaten kann etwa auch ein kleiner Vorsprung die Auszählung verzögern, da jede Stimme sorgfältig geprüft wird.