Berlin. Stefan Raab will Deutschland wieder zum ESC-Sieg führen. Inzwischen ist bekannt, wie der Vorentscheid 2025 bei ARD und RTL ablaufen soll.
Deutschland und der Eurovision Song Contest: Wäre es eine Beziehung, müsste man sagen „Es ist schwierig“. Doch die Zeit der Misserfolge soll vorbei sein. Als „Paartherapeut“ soll einer helfen, der beim ESC beachtliche Erfolge erreicht hat: Stefan Raab. Wie die ARD und RTL bereits verkündet haben, wird der deutsche ESC-Act 2025 durch eine Kooperation der beiden Sender und unter Beteiligung Raabs ausgewählt. Nun wurden bei einer Pressekonferenz weitere Details vorgestellt.
ESC-Vorentscheid 2024: Raab als Jury-Vorsitzender
„Der ESC ist wieder Chefsache“, hieß es dabei. Und tatsächlich hat man für den Vorentscheid, der zuletzt auf einen Programmplatz am späten Abend verbannt worden war, große Pläne: 2025 soll es vier Live-Shows zur Prime-Time um 20.15 Uhr geben. Drei davon werden bei RTL zu sehen sein, das Finale am 1. März im Ersten. Der Titel der Show: „Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?“
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In den ersten drei Folgen wird es eine Jury unter dem Vorsitz von Stefan Raab geben, die über die Talente entscheiden – bewerben kann sich jeder, auch wer „schon ein Star ist“. „Ich hab auch nichts dagegen, wenn Herbert Grönemeyer gleich anruft“, betont Raab. Die großen Stars hätten aber „leider die Buchse voll“. Musikalisch untermalt werden die Shows von der Liveband „Heavytones“, die Raab bereits seit mehreren Jahren begleitet. Im Finale liegt die Auswahl des ESC-Acts dann nur beim Publikum. Trotz aller Änderungen bleibt eines gleich: Barbara Schöneberger wird den Vorentscheid – wie mit einer Ausnahme immer seit 2014 – moderieren.
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ESC-Kooperation mit Privatsender führte einst zum Sieg von Lena
Eine Kooperation zwischen dem innerhalb der ARD für den ESC zuständigen NDR und einem Privatsender ist dabei kein Novum: Bereits von 2010 bis 2012 arbeitete man mir der privaten Konkurrenz und Raab zusammen, der allerdings noch bei ProSieben tätig war. „Damals war es eine nationale Aufgabe und dieses Mal auch“, so der Entertainer. Die Bilanz der bisherigen Kooperation kann sich dabei durchaus sehen lassen:
- ESC 2010: Lena Meyer-Landrut – „Satellite“ (1. Platz)
- ESC 2011: Lena Meyer-Landrut – „Taken By A Stranger“ (10. Platz)
- ESC 2012: Roman Lob – „Standing Still“ (8. Platz)
Seitdem konnte Deutschland beim Song Contest nur einmal mit diesen Erfolgen mithalten: 2018 schaffte es Michael Schulte auf den vierten Platz. Dem gegenüber stehen mehrere letzte und vorletzte Plätze.
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Nun soll Raab also den ESC retten. „Wir verbinden nicht nur Menschen, wir verbinden Sender“, kommentierte dieser die Zusammenarbeit zwischen ARD und RTL. Der Anspruch ist dabei hoch. „Wir wollen natürlich gewinnen“, stellte der Entertainer klar. Gleichzeitig stapelt er tief: Wenn die Sache nicht klappe, sei das schließlich nach drei Wochen wieder vergessen. Zeigt sich da eine erste Ernüchterung nach der Rückkehr des Show-Giganten? Angesichts der Probleme bei Raabs Show „Du gewinnst hier nicht die Millionen“ wär das kein Wunder: Diese hat bei RTL+ zuletzt deutlich an Zuschauerinnen und Zuschauern verloren.