Berlin. Als Feindbild nimmt Donald Trump vor der US-Wahl zunehmend Deutschland ins Visier. Dabei immer wieder im Fokus: Angela Merkel.
- Donald Trump ist dafür bekannt, im Wahlkampf nicht vor direkten Angriffen zurückzuschrecken
- Vor der US-Wahl 2024 nimmt er dabei zunehmend Deutschlands ins Visier
- Besonders an der Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel lässt er kein gutes Haar
Donald Trump ist für seine überspitzten und reißerischen Behauptungen bekannt, und auch Deutschland blieb von ihm nicht verschont. Während seiner Amtszeit äußerte sich der ehemalige US-Präsident zunächst wohlwollend, später jedoch verächtlich über die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel. Im aktuellen Wahlkampf vor der US-Wahl 2024 kritisiert er insbesondere die Energie- und Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik.
Das hat wohl auch mit verletztem Stolz zu tun. „Mich haben sie nicht geliebt, und ich habe dort Wurzeln“, sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Pennsylvania. Stattdessen hätten die Deutschen Trumps Vorgänger Obama bevorzugt. „Wisst ihr warum? Weil sie unser Mittagessen gegessen haben“, so der Republikaner weiter. Gemeint ist damit wohl, dass Deutschland auf Kosten der USA erfolgrich gewesen sei.
Donald Trump: „Ich will, dass deutsche Autokonzerne zu amerikanischen werden“
Schon zuvor hatte Trump bei einem Auftritt in Georgia deutlich gemacht, wie er zur deutschen Automobilindustrie steht: „Ich will, dass deutsche Autokonzerne zu amerikanischen Autokonzernen werden. Ich will, dass sie ihre Fabriken hier bauen.“ Seine Strategie: Deutsche Unternehmen sollten in den USA „die niedrigsten Steuern, die niedrigsten Energiekosten, die geringste Regulierungslast“ zahlen müssen und „freien Zugang zum besten und größten Markt der Welt“ erhalten – allerdings nur, wenn sie in den USA produzierten und US-Amerikaner anstellten. Andernfalls müssten sie mit hohen Einfuhrzöllen rechnen.
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Trump äußerte sich ebenfalls zu Deutschlands Energiepolitik. Bei einem Bürgerdialog behauptete er: „Sie haben überall Windräder aufgestellt, und der Wind wehte nicht so stark. Und wenn sie diesen Prozess fortgesetzt hätten, wäre Deutschland jetzt pleite.“ Trump nutzt Deutschland somit als Negativbeispiel für klimafreundliche Politik. Er sagte weiter, aufgrund umweltfreundlicher Maßnahmen würden Unternehmen aus den USA „flüchten“.
Zusätzlich verwies er während des TV-Duells auf Deutschland als Beispiel einer gescheiterten Energiewende: „Deutschland hat es versucht, aber dann haben sie Angela durch jemand anderen ersetzt, und dieser andere baut jetzt jede Woche ein Kohlekraftwerk in Deutschland.“ Gemeint ist der Wechsel von Angela Merkel zu Olaf Scholz als Bundeskanzler. Das Auswärtige Amt reagierte unverzüglich auf X: „Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Das deutsche Energiesystem ist voll funktionsfähig, mit mehr als 50 Prozent erneuerbarer Energien. Und wir schließen – und bauen nicht – Kohle- und Atomkraftwerke. Kohle wird bis spätestens 2038 vom Netz sein.“
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Ex-Präsident Trump: Erst Bewunderung, dann Kritik für Angela Merkel
Trotz seiner oft kritischen Haltung gab es auch Zeiten, in denen Trump mildere Töne anschlug. Im Jahr 2013 äußerte er sich positiv über die damalige Bundeskanzlerin: „Angela Merkel macht einen fantastischen Job als Kanzlerin Deutschlands. Die Jugendarbeitslosigkeit ist auf einem Rekordtief und sie hat einen Haushaltsüberschuss.“ Diese Bewunderung hielt allerdings nicht lange an. Im Dezember 2015 kritisierte Trump die Entscheidung vom „Time“-Magazin, Merkel zur „Person des Jahres“ zu ernennen: „Sie wählten die Person, die Deutschland ruiniert.“
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Ein zentraler Kritikpunkt Trumps hierbei war Merkels Flüchtlingspolitik. In einem Interview erklärte er: „Ich denke, sie hat einen sehr katastrophalen Fehler gemacht, und das war, all diese Illegalen zu nehmen, wissen Sie, alle von den Menschen, wo auch immer sie herkommen.“ Diese scharfe Kritik nutzte Trump als Vorwand, um seine eigene Strategie zur drastischen Begrenzung von Einwanderung hervorzuheben. Auch im aktuellen Wahlkampf wandte sich Trumps Team der deutschen Migrationspolitik zu. Diesmal aber positiv – es begrüße die Einführung von Grenzkontrollen als positive Maßnahme.
In den Fokus nahm er Merkel auch bei dem Auftritt in Pennsylvania. Einen deutschen Akzent imitierend sagte er, „Angela“ hätte ihm gesagt, Deutschland werde bis 2035 zahlen – gemeint sind wohl die Verteidigungsausgaben der Bundesrepublik mit Blick auf das Zwei-Prozent-Ziel der Nato. „Die denken, wir sind dumme Menschen“, schloss Trump schließlich seine Tirade über Deutschland.
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