Berlin.. Der US-Präsident will Punkte machen in der TV-Debatte gegen Herausforderer Trump. Doch seine Ausgangslage ist nicht besonders rosig.
US-Präsident Joe Biden braucht einen Triumph. Im Wahlkampf tut er sich schwer, Erfolge zu erzielen. Nun tritt er im TV-Duell gegen seinen Herausforderer Donald Trump an. Wie fit ist Biden mit seinen 81 Jahren? Wer unterstützt ihn? Welche Handicaps hat er? Unser Steckbrief verschafft den Überblick.
Kriegskasse
Zu Beginn des Jahres hatte Präsident Joe Biden mehr Geld in der Wahlkampfkasse als Trump. Doch in der Zwischenzeit hat sich das Blatt gewendet. Nach Angaben der amerikanischen Wahlkommission FEC hat das Trump-Lager sowohl im April als auch im Mai mehr Spenden als die Biden-Truppe einsammeln können. Biden bekam im April 51 Millionen Dollar und im Mai 85 Millionen Dollar.
Umfragen
Biden hängt in den Umfragen hinten, wenn auch derzeit nur knapp. Laut der amerikanischen Umfragewebsite realclearpolitics liegt Biden auf nationaler Ebene bei 45,2 Prozent, während Donald Trump auf 46,2 Prozent kommt. Nur nach Trumps Verurteilung Ende Mai ist der Vorsprung ein wenig geschmolzen.
Entscheidend für die Präsidentschaftswahl am 5. November ist das Ergebnis in den sogenannten „battleground states“. Das sind diejenigen Bundesstaaten, die besonders umkämpft sind. Auch hier liegt Trump seit Monaten fast durchweg vorn.
- Arizona: Trump 48,6 Prozent; Biden 43 Prozent
- Nevada: Trump 48,0; Biden 44,0 Prozent
- Pennsylvania: Trump 48,0; Biden 45,2 Prozent
- Michigan: Trump 46,4; Biden 46,2 Prozent
Nur in Wisconsin kommt Biden auf ein Patt.
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Prominente Unterstützer
Fast ganz Hollywood steht bei Biden Schlange. Die Schauspiel-Ikonen Julia Roberts, George Clooney und Barbra Streisand sammelten Mitte Juni 28 Millionen Dollar Spenden für Bidens Wahlkampf. Ebenfalls in der Gruppe der Promi-Unterstützer: die Schauspieler Robert de Niro und Michael Douglas samt Ehefrau Catherine Zeta Jones sowie Rocksänger Lenny Kravitz. Star-Regisseur Steven Spielberg arbeitet mit Bidens Wiederwahlkampagne zusammen, um eine Strategie für den Nominierungsparteitag der Demokraten im August in Chicago zu entwickeln.
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Handicaps
Bidens Alter – 81 Jahre – legt sich wie ein Schatten über den Wahlkampf des Staatschefs. Gelegentlich wirkt der Präsident geistesabwesend, verspricht sich oder nuschelt. In einem Anfang Februar vorgelegten Bericht bezeichnete der Sonderermittler Robert Hur Biden als „wohlmeinenden älteren Herrn mit einem schlechten Gedächtnis“.
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Prozesse
Klar, die Prozesslawine gegen Donald Trump ist enorm. Doch auch Joe Biden steht nicht mit völlig weißer Weste da. Im Juni wurde sein Sohn Hunter Biden verurteilt. Ihm war zur Last gelegt worden, bei einem Waffenkauf im Oktober 2018 falsche Angaben gemacht und seine damalige Drogenabhängigkeit verschwiegen zu haben. Hunter Biden drohen nun 750.000 Dollar Geldstrafe und bis zu 25 Jahre Gefängnis. Im September wird der 54-Jährige in Kalifornien wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe angeklagt.
Präsident Biden versicherte Hunter Biden seine Unterstützung. Er schloss allerdings aus, seinen Sohn zu begnadigen. Trumps Wahlkampf-Team kritisierte, der Prozess sei nichts weiter als eine Ablenkung von den wahren „Verbrechen“ der Biden-Familie, ohne Beweise vorzulegen.
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Gesundheit
Nach dem jährlichen Check-up im Februar verkündete Bidens Leibarzt Kevin O’Connor: „Präsident Biden ist ein gesunder, aktiver, robuster 81-jähriger Mann, der nach wie vor in der Lage ist, die Aufgaben der Präsidentschaft erfolgreich zu erfüllen.“ Auf sechs Seiten werden darin diverse kleinere Gebrechen aufgelistet wie allgemeiner „Verschleiß” und ein „steifer Gang”. Biden leidet außerdem unter einer Refluxkrankheit. Die Verdauungserkrankung hat dem Arzt nach zur Folge, dass Biden sich häufiger räuspern und husten muss.
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