Bagdad. .
Iraks amtierender Ministerpräsident Nuri el Maliki ist fast neun Monate nach der Parlamentswahl mit der Bildung einer neuen Regierung betraut worden. Die Wahl hatte keinem politischen Lager eine ausreichende Mehrheit verschafft.
Fast neun Monate nach der Parlamentswahl im Irak ist der amtierende Ministerpräsident Nuri el Maliki mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden. Staatschef Dschalal Talabani habe Maliki am Donnerstag mit der Aufgabe betraut, berichtete der staatliche Fernsehsender El Irakija. Der Sender zeigte Maliki bei einer Ansprache, nachdem Talabani ihm den schriftlichen Auftrag zur Regierungsbildung überreicht hatte. Maliki hat 30 Tage Zeit für die Aufgabe.
Die Parlamentswahl Anfang März hatte keinem politischen Lager eine ausreichende Mehrheit verschafft. Malikis Schiiten-Allianz hatte daher lang mit dem von Sunniten unterstütztem Irakija-Bündnis von Ex-Ministerpräsident Ijad Allawi gestritten, wer künftig die Regierung führen solle. Vor drei Wochen einigten sie sich schließlich auf einen Kompromiss.
Dieser sieht vor, dass Maliki weiter die Regierung führt und der Kurde Dschalal Talabani Präsident bleibt. Das Irakija-Bündnis, das als stärkste Kraft aus den Parlamentswahlen hervorgegangen war, erhielt den Posten des Parlamentspräsidenten, der mit dem Sunniten Ussama el Nudschaifi besetzt wurde. Außerdem soll Irakija-Chef Allawi einem Nationalen Rat für Strategische Politik vorstehen, der neu geschaffen wird und an der Regierungsarbeit mitwirken soll. Die Beteiligung der drei größten Bevölkerungsgruppen Kurden, Sunniten und Schiiten an der Regierung gilt als wichtige Voraussetzung für die Stabilität des Irak. (afp)