Bagdad. .
Nach achtmonatigem Ringen um die Regierungsbildung im Irak haben sich die politischen Führer des Landes auf eine Machtteilung verständigt.
Nach achtmonatigem Ringen um die Regierungsbildung im Irak haben sich die politischen Führer des Landes auf eine Machtteilung verständigt. Die schiitische Rechtsstaatsallianz von Ministerpräsident Nuri el Maliki und das sunnitisch-schiitische Wahlbündnis Irakija des früheren Regierungschefs Ijad Allawi hätten am Mittwochabend eine Einigung erzielt, teilten Vertreter beider Lager am Donnerstag in Bagdad mit.
Der Irakija-Politiker Ussama el Nudschaifi solle noch am Donnerstag zum neuen Parlamentspräsidenten gewählt werden, sagte Regierungssprecher Ali el Dabbagh. Irakija war Anfang März als stärkste Kraft aus den Parlamentswahlen hervorgegangen und hatte daraufhin das Amt des Ministerpräsidenten für Allawi beansprucht. Der amtierende Regierungschef Maliki hielt aber an seinem Posten fest und konnte eine Mehrheit im Parlament hinter sich bringen.
Maliki soll Ministerpräsident bleiben
Irakija-Sprecher Intissar Allawi bestätigte die Einigung, wollte aber keine Einzelheiten nennen. Die dreitägigen Verhandlungen hatten am Montag im nordirakischen Erbil begonnen und wurden anschließend in der Hauptstadt Bagdad fortgesetzt. Ziel war, die Differenzen beizulegen, um am Donnerstag gemeinsam einen neuen Parlamentspräsidenten zu wählen.
Bereits am Wochenende hatte sich Maliki mit den kurdischen Parteien auf einen Kompromiss geeinigt. Demnach soll Maliki Ministerpräsident bleiben und der Kurde Dschalal Talabani weiterhin als Staatschef amtieren. Allawis Bündnis Irakija sollte den Plänen zufolge den Parlamentspräsidenten stellen. Die Beteiligung von Kurden, Sunniten und Schiiten an der irakischen Regierung gilt als wichtige Voraussetzung für die Stabilität des Landes. (afp)