Bagdad. .

Bei einer Anschlagsserie in Bagdad sind mindestens 57 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden. Die koordinierten Anschläge trafen Stadtviertel, die vor allem von Schiiten bewohnt werden.

Bei einer Anschlagsserie in Bagdad sind mindestens 57 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden. Nach Angaben der Behörden explodierten am Dienstagabend insgesamt elf Autobomben in der irakischen Hauptstadt. Die koordinierten Anschläge trafen demnach Stadtviertel, die vor allem von Schiiten bewohnt werden.

Mindestens 57 Menschen seien bei den Anschlägen ums Leben gekommen, teilte ein Vertreter des irakischen Innenministerium mit. Rund 250 weitere wurden demnach verletzt. Gesundheitsminister Saleh Mehdi el Hasnawi hatte im irakischen Fernsehen zuvor von 36 Todesopfern gesprochen. 320 Verletzte seien in die Krankenhäuser eingeliefert worden, viele davon hätten aber bereits wieder entlassen werden können, da sie nur leichte Verletzungen erlitten hätten.

Sofortige Ausgangssperre verhängt

Nach Angaben des Innenministeriums explodierten alle elf Sprengsätze in schiitischen Vierteln der Hauptstadt, einige davon vor Restaurants oder Straßencafés. Die größten Detonationen erschütterten demnach die Stadtteile Kadhimija im Norden und Husseinijah im Osten Bagdads. Das Innenministerium verhängte nach der Anschlagsserie eine sofortige Ausgangssperre für den Osten der Stadt.

Der Irak ist immer wieder Schauplatz blutiger Anschläge. Erst am Sonntag waren bei einer Geiselnahme und ihrer anschließenden blutigen Beendigung durch die Sicherheitskräfte in einer christlichen Kirche in Bagdad 53 Menschen getötet und 60 weitere verletzt worden. Seit den Wahlen am 7. März ist der Irak noch immer ohne Regierung. Bislang versuchten das schiitisch geprägten Bündnis von Ministerpräsident Nuri el Maliki und das des sunnitischen Ex-Regierungschefs Ijad Allawi vergeblich, sich auf eine Regierung zu einigen. (afp)