Freiburg. .

Ackern, bis die Köpfe qualmen - das wollen die Grünen auf ihrem Parteitag. Dazu wettern sie über die Regierung und schimpfen auf die Klientelpolitik der Kanzlerin. Auf den Weg gebracht ist das Energiekonzept.

Der Arbeitsauftrag von Grünen-Geschäftsführerin Steffi Lemke war klar: „Total schuften und ackern, bis die Köpfe qualmen.“ Vor dem Schuften hat Parteichef Cem Özdemir zu Beginn des Grünenparteitags am Freitag erst einmal mit Schwarz-Gelb abgerechnet, eine Koalition mit der Union ausgeschlossen und die eigene Partei zu mehr Pragmatismus ermahnt.

Mit vereinten Kräften stemmten sich Özdemir und Co-Chefin Claudia Roth gegen den Vorwurf, die Grünen seien eine Dagegenpartei. Gleichwohl sagte Özdemir mit Blick auf den Netzausbau, gegen den auch Parteimitglieder vor Ort zu Felde ziehen: „Gelegentlich werden wir auch Zielkonflikte austragen müssen.“

Özdemir will realitätsnahen Kurs

Harte Attacken fuhren die Parteivorsitzenden gegen die Regierung. Roth unterstellte ihr einen „Atomputsch“. Ein unteririsches Jahr habe die Regierung hinter sich, wetterte Özdemir und bezichtigte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) neoliberaler Klientelpolitik.

Özdemir schwor die Delegierten auf einen realitätsnahen Kurs ein. Die Grünen müssten Ehrlichkeit wagen. Die Partei könne es sich nicht mehr leisten, die eigenen Konzepte nicht durchzurechnen.

Bereits am Abend brachten die Grünen ihr Energiekonzept auf den Weg. Debatten hatte es im Vorfeld gegeben, ob Gorleben von der Suche nach einem Atommüll-Endlager ausgeschlossen werden soll. Ein Kompromiss sah am Ende vor, den Gorleben-Bau beenden zu wollen, aber zugleich eine ergebnisoffene Endlagersuche zu ermöglichen.