Mainz. .

Die Grünen setzen ihren Höhenflug fort: 20 Prozent der Bürger könnten sich vorstellen, die Umweltpartei zu wählen, so das aktuelle Ergebnis des ZDF-Politikbarometers. Auch die CDU gewinnt. Finanzminister Schäuble verliert deutlich an Beliebtheit.

Kurz vor dem CDU-Parteitag hat die Union in der Wählergunst wieder etwas Boden gutgemacht. Wie aus dem am Freitag veröffentlichen ZDF-Politbarometer hervorgeht, könnten CDU und CSU mit 33 Prozent (plus 1) Zustimmung rechnen, wenn bereits am Sonntag gewählt würde. Die SPD verliert einen Punkt auf 28 Prozent, FDP und Linkspartei kämen unverändert auf 5 beziehungsweise 9 Prozent. Die Grünen setzen der Umfrage zufolge ihren Höhenflug fort und können ihre Zustimmung von 20 Prozent halten.

Mit dem Führungsstil von CDU-Chefin Angela Merkel sind der Umfrage zufolge die meisten Befragten einverstanden. So erklärten den Angaben zufolge 59 Prozent der Befragten, Merkel führe die CDU gut, 32 Prozent sehen das nicht so, 9 Prozent hatten dazu keine Meinung. Unter den Unions-Anhängern stellten sogar 83 Prozent der Parteichefin ein gutes Führungszeugnis aus, 13 Prozent waren anderer Ansicht. Was den Kurs der Partei angeht, wollen der Umfrage zufolge 66 Prozent der Befragten, dass sich die CDU für mehr soziale Sicherheit einsetzt, 16 Prozent sind für mehr Markt. Bei den Anhängern der Union sprechen sich 49 Prozent für mehr soziale Sicherheit aus und 26 Prozent für mehr Markt.

58 Prozent der Befragten plädieren für Schuldenabbau

Befragt danach, wer außer Merkel künftig in der CDU/CSU einen großen Einfluss haben werde, nannten den Angaben zufolge 42 Prozent den CSU-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, 11 Prozent Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, jeweils 7 Prozent Umweltminister Norbert Röttgen und CSU-Chef Horst Seehofer sowie 5 Prozent Finanzminister Wolfgang Schäuble.

Derzeit wird in Berlin darüber spekuliert, dass Schäuble einer Kabinettsumbildung zum Opfer fallen könnte. Der Minister ist gesundheitlich angeschlagen und lieferte sich unlängst in aller Öffentlichkeit eine fragwürdige Auseinandersetzung mit seinem Sprecher, der daraufhin den Job quittierte. Was die Verwendung der prognostizierten Steuermehreinnahmen betrifft, wollen die meisten Befragten (58 Prozent) wie Schäuble, dass mit dem Geld die Schulden abgebaut werden. 29 Prozent fordern hingegen, die Steuern zu senken, 11 Prozent sprechen sich für zusätzliche Staatsausgaben aus.

zu Guttenberg weiter beliebtester Politiker

Die Liste der sogenannten zehn wichtigsten Politiker wird weiter von zu Guttenberg angeführt. Der Verteidigungsminister kommt nach Sympathie und Leistung auf der Skala von +5 bis -5 auf einen Wert von 2,5. Auf dem zweiten Platz liegt SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier mit 1,4 vor Arbeitsministerin von der Leyen mit 1,2. Merkel erreicht hier einen Wert von 1,0. Deutlich zurückgefallen in der Liste ist Finanzminister Schäuble mit nur noch 0,4 Punkten. Außenminister Guido Westerwelle steht mit einem Wert von minus 1,3 noch viel schlechter da.

Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte in der Zeit vom 9. bis 11. November 1.262 Wahlberechtigte. (dapd)