Berlin. .
Die Bundeswehr soll sich für ein weiteres Jahr an der europäischen Anti-Piraten-Mission „Atalanta“ mit bis zu 1.400 Mann beteiligen können. Das beschloss das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin.
Zugleich ist mit der Mandatsverlängerung bis zum 18. Dezember 2011 eine deutliche Erweiterung des Einsatzgebietes auf den Indischen Ozean und seine Randmeere vorgesehen. Bislang operieren die „Atalanta“-Schiffe am Horn von Afrika vor allem vor der Küste Somalias. Erst im vergangenen Jahr war das zu überwachende Gebiet bis hin zu den Seychellen ausgedehnt worden. Die neuerliche Erweiterung wurde im Juli von der EU beschlossen. Gegenwärtig sind 320 deutsche Soldaten an „Atalanta“ beteiligt.
Weitere Missionen verlängert
Das Kabinett verlängerte außerdem die Beteiligung deutscher Soldaten an der EU-geführten Mission „Althea“ in Bosnien. Hier wird der Einsatz, für den bis zu 900 Soldaten entsandt werden können, unverändert fortgesetzt. Derzeit ist die Bundeswehr in dem Balkanland mit 115 Soldaten präsent.
Ebenfalls verlängert wurde der Einsatz „Active Endeavour“ im Mittelmeer zur Sicherung der Seewege gegen terroristische Anschläge mit bis zu 700 Mann. Ab 14. November soll sich die Bundeswehr daran wieder mit der Fregatte „Bremen“ beteiligen. Momentan ist kein deutscher Soldat daran beteiligt.
Zustimmung des Bundestags
Die neuen Bundeswehrmandate stehen unter Vorbehalt der Zustimmung des Bundestages. Offiziell ausgelaufen ist derweil das Anti-Terror-Mandat „Operation Enduring Freedom“, das vom Kabinett nicht mehr verlängert wurde. Bereits am 28. Juni war mit dem letzten Flug eines Seefernaufklärers am Horn von Afrika die Beteiligung Deutschlands mit See- und Luftstreitkräften an der US-geführten OEF-Mission faktisch beendet worden.