New York. .

Die USA haben Pakistan im Falle eines Anschlags offenbar mit Vergeltung gedroht. Das enthüllt der US-Starjournalist Woodward in seinem neuen Buch. So soll es ein Geheimtreffen kurz nach dem vereitelten Times-Square-Attentat gegeben haben.

Die US-Regierung hat dem Verbündeten Pakistan offenbar mit Vergeltung gedroht, sollte von pakistanischem Boden aus ein Anschlag in den USA gesteuert werden. Wie der US-Starjournalist Bob Woodward in seinem neuen Buch „Obama“s Wars“ (Obamas Kriege) enthüllt, sprach der Nationale Sicherheitsberater von Präsident Barack Obama, James Jones die Drohung im Mai bei einem Geheimtreffen mit Staatschef Asif Ali Zardari aus. Kurz zuvor war ein aus Pakistan stammender US-Bürger mit dem Versuch gescheitert, am New Yorker Times Square einen Bombenanschlag zu verüben.

Jones habe Zardari bei dem Treffen in Pakistan zu verstehen gegeben, dass Obama im Fall eines Anschlags mit pakistanischem Ausgangspunkt gar keine andere Wahl bleibe, als einen Gegenschlag zu befehlen. „Das ist keine Drohung, das ist eine Tatsache“, wird Jones in dem Buch zitiert. Woodward zufolge bestand eine mögliche US-Vergeltung in der Bombardierung von bis zu 150 Rückzugsorten von Terroristen auf pakistanischem Staatsgebiet.

Vorwürfe gegen Pakistans Geheimdienst

Die Regierung in Islamabad gilt als wichtiger Verbündeter der USA im Kampf gegen den Terrorismus. Allerdings übt sie nur wenig Kontrolle über die Grenzgebiete zu Afghanistan aus, in denen das Terrornetzwerk El Kaida Rückzugsgebiete hat und Ausbildungslager betreibt. Pakistans Geheimdienst ISI wird zudem vorgeworfen, entgegen der offiziellen Politik der Regierung die radikalislamischen Taliban zu unterstützen.

Am New Yorker Times Square hatte ein gebürtiger Pakistaner am 1. Mai versucht, ein mit Propangasbehältern, Benzinkanistern und Feuerwerkskörpern beladenes Auto in die Luft zu sprengen. Der Wagen wurde rechtzeitig entdeckt und der Sprengsatz entschärft. Der mutmaßliche Attentäter Faisal Shazad wurde gefasst und bekannte sich schuldig. Shazad ist in zehn Punkten angeklagt, unter anderem wegen Terrorismus und des versuchten Einsatzes einer Massenvernichtungswaffe. Der US-Bürger pakistanischer Herkunft wurde eigenen Angaben zufolge 40 Tage lang in der pakistanischen Unruheregion Waziristan, einer Hochburg der Taliban und El Kaidas, im Umgang mit Sprengstoff ausgebildet. (afp)