New York. .

Zum gescheiterten Bombenanschlag auf den Times Square gibt es neue Ermittlungsergebnisse. Bei seiner Vernehmung berichtete der mutmaßliche Täter Faisal Shahzad, dass er den Schlüssel des Fluchtfahrzeuges versehentlich im Tatfahrzeug vergessen habe.

Einen Tag vor dem gescheiterten Bombenanschlag auf dem Times Square in New York hat der mutmaßliche Attentäter in der Nähe des späteren Tatorts einen Fluchtwagen abgestellt. Den Autoschlüssel ließ Faisal Shahzad allerdings am Tag des Anschlags versehentlich im Tatfahrzeug zurück, wie am Donnerstag aus Ermittlerkreisen verlautete. Shahzad habe dies zu spät bemerkt und sei deshalb mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Tatort geflüchtet, sagten Gewährsleute, die anonym bleiben wollten, der Nachrichtenagentur AP.

Shahzad gab demnach bei seiner Vernehmung durch Ermittlungsbeamte auch an, dass er am 28. April, also drei Tage vor dem Anschlagsversuch am Samstagabend, mit dem späteren Tatfahrzeug die Lage auf dem Times Square ausgekundschaftet habe. Der 30-jährige US-Bürger pakistanischer Herkunft war am Montag auf dem Kennedy-Flughafen in New York in einem Flugzeug mit Ziel Dubai festgenommen worden.

Den mehrere Häuserblocks vom Tatort entfernt abgestellten Fluchtwagen holte sich Shahzad den Ermittlerkreisen zufolge am Sonntag mit einen Ersatzschlüssel. Das Fahrzeug, ein schwarzer Isuzu, wurde später von der Polizei am Kennedy-Flughafen sichergestellt. Im Wagen wurde eine Schusswaffe gefunden, die Shahzad im März gekauft hatte, wie der New Yorker Polizeichef Raymond Kelly am Mittwoch vor einem Ausschuss des US-Senats sagte.

Vernehmungen auch in Pakistan

Shahzad zeigt sich bei seinen Vernehmungen weiter kooperativ, wie US-Justizminister Eric Holder am Donnerstag ebenfalls vor einem Senatsausschuss erklärte. Die Ermittler verfolgten weiter verschiedene Spuren. Shahzad handelte nach eigenem Bekunden alleine. Die Ermittler prüfen dennoch, ob es Verbindung zu Taliban-Kämpfern in Pakistan gibt. Angeblich soll Shahzad in einem Terrorlager in Pakistan gewesen sein.

Den Ermittlungen zufolge kehrte Shahzad im Februar von Pakistan in die USA zurück und sagte bei den Einwanderungsbehörden aus, dass er für fünf Monate bei seinen Eltern gewesen sei und seine Frau zurückgelassen habe. Er stammt aus einer wohlhabenden pakistanischen Familie, sein Vater war früher Pilot der Luftwaffe. Erst im vergangenen Jahr wurde der heute 30-Jährige amerikanischer Staatsbürger.

Im Zusammenhang mit dem gescheiterten Bombenanschlag werden in Pakistan vier mutmaßliche Extremisten mit Verbindungen zu Al-Kaida vernommen, wie am Donnerstag aus pakistanischen Sicherheitskreisen verlautete. An den Befragungen nehmen auch US-Ermittlungsbeamte teil. (apn)