Hamburg. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble fordert größere Anstrengungen zur Integration von Zuwanderern. In einem Zeitungsbeitrag warnte Schäuble vor "kulturellen und religiösen Konflikten" durch Migration.
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat größere Anstrengungen zur Integration von Zuwanderern gefordert. «Die sprachliche Integration, insbesondere der türkisch-stämmigen Bürgerinnen und Bürger, muss besser werden», schreibt Schäuble in einem Beitrag für das «Hamburger Abendblatt». Nötig sei eine intensivere Vorbereitung von Migrantenkindern auf die Schulzeit. Der CDU-Politiker verlangte zugleich eine konsequente Diskussion über Integration. «Das gilt für die Anerkennung der vielen Leistungen von Zuwanderern genauso wie für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Defiziten der Integration.»
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Wenn junge türkische Mitbürger in Deutschland nur halb so oft höhere Bildungsabschlüsse schafften wie Einheimische, müsse dies «genau zur Kenntnis» genommen werden, schrieb Schäuble. Der Schulabschluss und eine berufliche Ausbildung seien «die Voraussetzung für eine gesellschaftliche Teilhabe und damit für die innere Einheit und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft». Am Montag vor einer Woche hatte das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung eine Studie vorgestellt, nach der türkischstämmige Migranten in Deutschland am schlechtesten integriert sind.
Migration könne eine große Bereicherung sein, führe «jedoch auch zu noch größerer Komplexität in unserer Gesellschaft, und teilweise auch zu kulturellen und religiösen Konflikten», schrieb Schäuble. Daher müssten Staat und Gesellschaft die Voraussetzungen für Integration «und damit auch für ein gutes Miteinander schaffen». (afp)