London. .
Papst Benedikt XVI. hat seinen Besuch in Großbritannien fortgesetzt und sich mit dem britischen Premierminister David Cameron getroffen. Dem Anschlagsverdacht vom Freitag misst der Vatikan „keine große Bedeutung“ bei.
Papst Benedikt XVI. hat seinen Besuch in Großbritannien mit Treffen mit der politischen Führung des Landes fortgesetzt. Das katholische Kirchenoberhaupt traf am Samstagvormittag mit Premierminister David Cameron zusammen. Danach führte er kurze Gespräche mit dem liberalen Vize-Regierungschef Nick Clegg und der Labour-Oppositionsführerin Harriet Harman. Der Vatikan kritisierte unterdessen die breite Medienberichterstattung über die Festnahme von sechs Männern am Freitag, die einen Terroranschlag während der Papst-Visite geplant haben sollen.
„Niemand hat sich bedroht gefühlt“, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi der Nachrichtenagentur AFP. „Der Papst und seine Mitarbeiter sind über ihre Sicherheit nicht beunruhigt. Wir haben vollstes Vertrauen in die örtlichen Polizeikräfte“, betonte Lombardi. Der Heilige Stuhl habe den Festnahmen der Terrorverdächtigen „niemals große Bedeutung beigemessen“. Die Medienberichterstattung darüber halte der Vatikan für „überzogen“.
Verdächtige stammen überwiegend aus Algerien
Die am Freitag festgenommenen Männer befanden sich am Samstag weiter in Haft. Die Polizei setzte Durchsuchungen von Wohnungen im Norden und Osten Londons sowie in einem Lager im Zentrum fort, in dem Reinigungsmaterial gelagert wird. Die Männer im Alter von 26 bis 50 Jahren sind bei einer Reinigungsfirma beschäftigt, die für die Säuberung der Straßen im Parlamentsviertel Westminster zuständig ist, wo der Papst am Freitag eine Rede vor Abgeordneten hielt. Nach britischen Medienberichten sind mindestens fünf der Festgenommenen keine Briten und stammen überwiegend aus Algerien.
Am Samstag, dem dritten Tag des Papst-Besuchs, stand auch eine Messe in der katholischen Kathedrale von Westminster auf dem Programm. Am Nachmittag sollte Benedikt XVI. ein Altenheim in London besuchen, bevor er am späten Nachmittag an einer Messe im Hyde-Park teilnimmt. Erstmals ist auch ein größerer Protest gegen den Besuch angekündigt. Organisatoren erwarteten am Mittag rund 2000 Menschen zu einer Demonstrantion. Sie wollten auf die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche aufmerksam machen und gegen die Ablehnung des Vatikans von Abtreibung und Frauen in Priesterämtern protestieren. (afp)