Karlsruhe/Düsseldorf. .
Wegen Unterstützung des iranischen Raketenprogramms hat die Bundesanwaltschaft einen 65-jährigen Deutschen und einen 52-jährigen Iraner angeklagt. Sie sollen einen Spezialofen für Gefechtsköpfe geliefert haben
Die Bundesanwaltschaft hat gegen einen Deutschen und einen Iraner Anklage erhoben, weil sie das iranische Raketenprogramm unterstützt haben sollen. Die beiden Beschuldigten müssen sich vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten, wie die Behörde am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte. Sie wirft dem 65-jährigen Geschäftsführer Heinz Ulrich K. und dem 52-jährigen Iraner Mohsen A. vor, im Juli 2007 einen Vakuum-Sinterofen im Wert von rund 850.000 Euro aus Deutschland in den Iran exportiert und damit vorsätzlich gegen das Iran-Embargo verstoßen zu haben.
Laut Bundesanwaltschaft entwickelt der Iran seit Ende der 1990-er Jahre Raketen mit großer Reichweite, die als Trägersysteme für Massenvernichtungswaffen verwendet werden können. Um die Steuerungsbauteile und den Gefechtskopf von Raketen mit hitzebeständigen Stoffen zu beschichten, werden spezielle Vakuum-Öfen benötigt. Deren Ausfuhr ist jedoch vom Iran-Embargo erfasst und seit April 2007 verboten. Um die Exportkontrollen zu umgehen, beschafft sich der Iran den Angaben zufolge die für sein Raketenprogramm notwendige Hochtechnologie über Drittfirmen. (afp)