Berlin. .
Westerwelle erhält Unterstützung von Arbeitsmarktforscher Schneider: Dieser hält die Aussagen des FDP-Chefs zu Hartz IV für zutreffend. In einem Interview betont Schneider dass es für viele Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung schwer sei, einen Job zu finden, mit dem sie mehr verdienen als durch Hartz IV.
Der Direktor Arbeitsmarktpolitik des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), Hilmar Schneider, hält die Aussagen von FDP-Chef Guido Westerwelle zu „Hartz IV“ und Arbeitsmarkt für „vollkommen zutreffend“. „Es gibt viele Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung, manchmal sogar ohne Hauptschulabschluss. Für sie ist es außerordentlich schwer, am Arbeitsmarkt Jobs zu finden, in denen sie mehr Einkommen erhalten können als durch „Hartz IV““, sagte Schneider der „Passauer Neuen Presse“. Die meisten von ihnen nähmen ganz gezielt einen Minijob an, ein großer Teil davon arbeite für nicht mehr als 100 Euro. „Viele dieser Minijobber begreifen relativ schnell, dass es sich für sie finanziell nicht lohnen würde, die gleiche Tätigkeit als Vollzeitjob zu machen“, sagte Schneider.
Gegenleistung erwünscht
Er warnte davor, die Hinzuverdienstmöglichkeiten großzügiger zu gestalten. „Es ist zu erwarten, dass bei ausgeweiteten Hinzuverdienstmöglichkeiten Geringverdiener ihre Arbeitszeit reduzieren. Dadurch fallen Steuer- und Sozialversicherungseinnahmen weg; unter dem Strich bedeutet das gigantische Kosten“, sagte Schneider. Er fordert: „Wer für staatliche Leistungen in jedem Fall eine Gegenleistung erbringen muss, ist eher bereit, im freien Markt eine gering bezahlte Tätigkeit aufzunehmen solange das mehr Geld in die Tasche bringt als bei „Hartz IV“.“ (ddp)