Washington. .
Die meisten Pakistaner sehen in den USA einen Feind. Das hat die Studie eines US-Meinungsforschungsinstituts ergeben. Dabei pumpen die USA Milliarden Dollar für den Anti-Terrorkampf ins Land. Doch das weiß dort offenbar kaum jemand.
Trotz massiver Unterstützung sehen einer Umfrage zufolge die meisten Pakistaner in den USA einen Feind. Fast sechs von zehn in einer Umfrage des US-Meinungsforschungsinstituts Pew befragten Personen äußerten diese Einschätzung, nur einer von zehn sah in den USA einen Partner.
Das geht aus einer Umfrage hervor, die Pew im April bei 2000 Pakistanern in Regionen des asiatischen Landes durchführte, die 84 Prozent der Bevölkerung repräsentieren. In den Stammesgebieten zur afghanischen Grenze fanden keine der persönlichen Befragungen statt, teilte Pew bei Vorstellung des Ergebnisses am Donnerstag in Washington mit.
Viel Geld - wenig Wirkung
Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 sind viele Milliarden Dollar US-Finanzhilfe zur Antiterror-Bekämpfung nach Pakistan geflossen, allein in diesem Jahr wurden 7,5 Milliarden Dollar für die nächsten fünf Jahre freigegeben. Dennoch bezweifelten in der Pew-Umfrage ein Viertel der Befragten, dass die USA wesentliche Unterstützung gäben. Ein Viertel sagte, die USA gäben wenig, zehn Prozent erklärten, Washington gebe kaum etwas.
Vertrauen in die Politik von Barack Obama äußerten nur acht Prozent - der geringste Wert für den US-Präsidenten in 22 Staaten, in denen Pew diese Frage stellte. Die von Drohnen des US-Geheimdienstes CIA aus geführten Angriffe auf mutmaßliche Extremisten in den Grenzgebieten zu Afghanistan lehnten 93 Prozent der Befragten ab. 90 Prozent erklärten zudem, dabei würden zuviele unschuldige Menschen getötet, und 49 Prozent sagten, sie würden ohne Zustimmung der pakistanischen Regierung geflogen.
US-Außenamtssprecher P.J. Crowley sagte, er kenne zwar nicht die Details der Umfrage, die US-Regierung sei sich aber darüber im Klaren, dass es ein Vertrauensdefizit in den amerikanisch-pakistanischen Beziehungen gebe. (apn)