Berlin. Angelika Beer ist der Piratenpartei beigetreiten. Im Frühjahr hatte die ehemalige Grünen-Chefin ihre Mutterpartei verlassen, weil es der Partei "nur noch um das Erringen von Macht" gehe. Beer war Gründungsmitglied der schleswig-holsteinischen Grünen.

Die ehemalige Grünen-Bundesvorsitzende Angelika Beer ist in die Piratenpartei eingetreten. Die Politikerin stehe ab sofort dem schleswig-holsteinischen Landesverband zur Verfügung, teilte die Bundeszentrale der Piratenpartei am Montag in Berlin mit. «Inhaltlich fiel es Angelika Beer angesichts der Übereinstimmung mit den Kernthemen der Piratenpartei leicht, eine neue politische Heimat bei den Piraten zu finden», hieß es in der Mitteilung, die am Montag auch auf der Homepage der Politikerin veröffentlicht wurde. Die 52-Jährige habe sich den Schritt rund acht Monate «sehr gut überlegt. Von «Parteihopping» halte sie nichts.

Kritik an der alten Parteiheimat

Beer war im Frühjahr bei den Grünen ausgetreten. Als Grund hatte die zuletzt vor allem in den Bereichen Menschenrechte sowie Sicherheits- und Außenpolitik engagierte Politikerin damals genannt, dass es den Grünen «nur noch um das Erringen von Macht» gehe. Beer war Gründungsmitglied der Grünen in Schleswig-Holstein und stand von 2002 bis 2004 an der Spitze der Bundespartei.

Die Piratenpartei setzt sich bisher vor allem für Bürgerrechte im Internet ein. Der Name geht zurück auf ein in Schweden gegründetes «Piratenbüro», das sich gegen eine Anti-Raubkopie-Initiative der Musikindustrie richtete. Bei der Bundestagswahl erzielten die Partei einen Stimmanteil von zwei Prozent. (afp)