Berlin. Die Ergebnisse der U18-Bundestagswahl liegen jetzt vor. Danach würde die SPD knapp vor Union und Grünen liegen - wenn Kinder und Jugendliche das Stimmrecht hätten. Auch die Piratenpartei käme ins Parlament.
Hätten Kinder und Jugendliche das Stimmrecht, würde die SPD bei der Bundestagswahl knapp vor Union und Grünen siegen. Wie der Deutsche Bundesjugendring am Dienstag in Berlin mitteilte, bekamen die Sozialdemokraten bei der sogenannten U18-Bundestagswahl 20,45 Prozent der Stimmen. Grüne und Union wurden bei der Abstimmung am vergangenen Freitag laut offiziellem Endergebnis von 20 Prozent beziehungsweise 19,35 Prozent gewählt. Demnach hatten sich 127.208 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren an der Wahl beteiligt.
Ginge es nach den künftigen Wahlberechtigten, kämen zudem die Linke mit 10,35 Prozent und die Piratenpartei mit 8,7 Prozent der Stimmen ins Parlament. Die Fünf-Prozent-Hürde würde nach dem Votum der Jungwähler auch von der FDP mit 7,6 Prozent und der Tierschutzpartei mit 5,19 Prozent übersprungen.
Mehr als 1000 Wahllokale waren geöffnet
"Wir freuen uns, dass so viele Kinder und Jugendliche ihre Stimme abgegeben haben», erklärte die Sprecherin des Netzwerks U18, Candida Splett. «Das zeigt: Junge Menschen wollen ihre Meinung sagen und mitbestimmen - nicht nur durch ihr Kreuzchen bei der Wahl, sondern bei allen Entscheidungen, die sie betreffen: im Elternhaus, in der Schule, in der Kommune und in der großen Politik. « Die Botschaft an die Erwachsenen sei, wer Kinder und Jugendliche frühzeitig mitreden lasse, müsse keine Politikverdrossenheit befürchten, fügte Splett hinzu.
Für die Stimmabgabe bei der zweiten bundesweiten U18-Wahl waren mehr als 1000 «Wahllokale» etwa in Schulen und Freizeiteinrichtungen geöffnet. Vor vier Jahren hatten sich rund 50. 000 junge Menschen beteiligt. (afp)