Seoul. Der frühere südkoreanische Präsident Roh Moo Hyun ist nach einem Sturz beim Bergsteigen gestorben. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Polizei. Roh habe schwere Kopfverletzungen erlitten. Offenbar hinterließ er einen Abschiedsbrief.

Der in einen Korruptionsskandal verwickelte frühere südkoreanische Präsident Roh Moo Hyun hat sich offenbar das Leben genommen. Er starb am Samstag, nachdem er sich beim Bergwandern von einer Klippe gestürzt hatte. Sein Anwalt Moon Jae In sagte, er habe einen Abschiedsbrief hinterlassen.

Der 62-Jährige wurde nach dem Sturz nahe dem Dorf Bongha mit schweren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus der Hafenstadt Busan eingeliefert, wo er nach Angaben von Mitarbeitern wenig später starb. In dem Abschiedsbrief an seine Familie schrieb Roh laut einem Bericht des Fernsehsenders MBC, er habe zu vielen Menschen Leid zugefügt.

Früherer Menschenrechtsanwalt

Gegen ihn wurde zuletzt wegen eines Korruptionsskandals ermittelt. Ihm wurde vorgeworfen, während seiner Amtszeit mehr als sechs Millionen Dollar (4,3 Millionen Euro) von einem Geschäftsmann angenommen zu haben. Ende April wurde er 13 Stunden lang von der Staatsanwaltschaft vernommen und wirkte deswegen tief beschämt.

Roh, ein früherer Menschenrechtsanwalt, war von 2003 bis 2008 Präsident des Landes. Seine liberale Regierung verfolgte eine sogenannte Sonnenschein-Politik gegenüber Nordkorea, bei der die Annäherung gesucht und auf Kritik im Wesentlichen verzichtet wurde. 2007 reiste er zu einem Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Il nach Pjöngjang.

Rohs Nachfolger Lee Myung Bak äußerte sich am Samstag bestürzt. Der Präsident bezeichnete den Tod Rohs als «traurig und tragisch», wie sein Sprecher Lee Dong Kwan sagte. (AP)