Seoul. Nordkorea will die Gespräche über sein Atom-Abrüstungsprogramm beenden. Die Regierung in Pjöngjang reagiert damit auf die Verurteilung des jüngsten Raketenstarts durch den UN-Sicherheitsrat. Zugleich kündigte das Land an, atomar aufrüsten zu wollen.

Aus Protest gegen die Verurteilung des nordkoreanischen Raketenstarts durch den UN-Sicherheitsrat will Pjöngjang die Sechs-Nationen-Gespräche über sein Atomprogramm beenden. Dies teilte das nordkoreanische Außenministerium in einer Erklärung mit, die am Dienstag von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreitet wurden. Die Gespräche seien nun nicht mehr nötig, Nordkorea werde «nie wieder» daran teilnehmen. Pjöngjang kündigte gleichzeitig eine Stärkung seiner atomaren Abschreckung an. Stillgelegte Atomanlagen sollten wieder in Betrieb genommen und die Wiederaufbereitung verbrauchter Nuklearbrennstäbe fortgesetzt werden, hieß es.

UN verlangt Stopp der Raketenstarts

Russland nahm die Erklärung aus Nordkorea mit Bedauern auf. Ein Sprecher des Außenministeriums in Moskau appellierte an Pjöngjang, die Gespräche nicht zu beenden. 2007 hatten Nordkorea, Südkorea, China, Japan, Russland und die USA vereinbart, dass das nordkoreanische Atomprogramm stufenweise beendet wird. Als Gegenleistung sollte Pjöngjang unter anderem Heizöllieferungen erhalten. Die US-Regierung strich Nordkorea von ihrer Liste der «Schurkenstaaten». Die Umsetzung der Vereinbarung geriet jedoch immer wieder ins Stocken.

Der UN-Sicherheitsrat hatte den Raketenstart Anfang April am Montag nach zähem Ringen verurteilt und der Regierung in Pjöngjang Zwangsmaßnahmen angekündigt. Mit der einstimmig angenommenen Erklärung «verlangen» die 15 Mitglieder des Sicherheitsrates, dass Nordkorea keine weiteren Raketenstarts vornimmt. Wegen Bedenken Chinas und Russlands kam keine neue UN-Resolution zustande.

Südkorea war erfreut

Südkorea begrüßte die Verurteilung des nordkoreanischen Raketenstarts durch den Sicherheitsrat. Die Botschaft an Nordkorea sei «streng und einheitlich», teilte ein Sprecher des Außenministeriums in Seoul mit. Nordkorea müsse demnach auf «Provokationen» verzichten, die den Frieden und die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und in Nordostasien gefährdeten. (afp)

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