Berlin. Die Wirtschaft will den vereinbarten Ausbildungspakt erfüllen, sich aber nicht auf eine Lehrstellenzahl festlegen lassen. Damit ist Bundesarbeitsminister Olaf Scholz mit seiner Forderung gescheitert, wonach die Unternehmen 600.000 Ausbildungsplätze versprechen sollten.

Die deutschen Unternehmen wollen auch dieses Jahr jedem ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anbieten. Auf eine genaue Zahl der Ausbildungsstellen will sich die Wirtschaft dabei aber nicht verpflichten, wie die am Ausbildungsplatz beteiligten Verbände und die Bundesregierung am Freitag in Berlin mitteilten. «Der Ausbildungspakt lässt sich nicht in einer Zahl zusammenfassen», sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann.

Diese Einigung ist ein Rückschlag für Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD). Er hatte von der Wirtschaft eine Zusage über 600.000 Ausbildungsplätze gefordert. Er befürchte nun, dass die Zahl der angebotenen Stellen dieses Jahr - wie schon 2008 - wieder zurückgehen und unter die Marke von 600.000 fallen werden, sagte er. Dies könne vor allem für die Altbewerber ein Problem werden, die in den vergangenen Jahren noch ohne Ausbildungsstelle geblieben sind. (afp)