Washington. Barack Obama hat binnen weniger Monate nach seinem Amtsantritt das Ansehen der USA aufpoliert. In einer internationalen Umfrage verbesserte sich das während der Bush-Ära angekratzte Image der Vereinigten Staaten deutlich. Die muslimische Welt jedoch bleibt skeptisch.

Das Ansehen der USA in der Welt hat sich einer internationalen Umfrage zufolge seit dem Amtsantritt von US-Präsident Barack Obama spürbar gebessert. Vor allem in Westeuropa habe sich das Image der USA binnen eines Jahres schlagartig zum Positiven gewandelt, heißt es in der am Donnerstag in Washington vorgelegten Studie des Pew-Instituts. Auch in der muslimischen Welt wurden die USA etwas positiver bewertet, obwohl hier noch die Skepsis überwiegt.

In Deutschland etwa gaben nun 64 Prozent der Befragten an, sie hätten ein positives Bild von den USA. Bei der Umfrage im Jahr zuvor waren es nur 31 Prozent. 93 Prozent der befragten Deutschen trauten Obama zu, in der Außenpolitik die richtigen Entscheidungen zu treffen. Bei seinem Vorgänger George W. Bush lag dieser Wert nur bei 14 Prozent.

Pluspunkte vor allem in Westeuropa

In Frankreich äußerten sich 75 Prozent positiv über die USA (2008: 42 Prozent), in Spanien 58 Prozent (2008: 33 Prozent) und in Großbritannien 69 Prozent (2008: 53 Prozent). Zuletzt hatten die USA in Westeuropa vor Amtsantritt von Bush 2001 ein dermaßen positives Image. In Russland hingegen blieb der Zustimmungswert mit 44 Prozent im Vergleich zu 2008 (41 Prozent) relativ konstant.

Im muslimischen Ägypten stiegen die positiven Bewertungen binnen Jahresfrist nur von 22 auf 27 Prozent und in Jordanien von 19 auf 25 Prozent. Eine Ausnahme unter den muslimischen Ländern nimmt Indonesien ein, wo Obama einen Teil seiner Kindheit verbrachte. Dort bewerteten 63 Prozent die USA positiv, 2008 waren es nur 37 Prozent.

Das einzige der 25 untersuchten Länder, in denen die Zustimmung zu den USA nennenswert fiel, war Israel. Dort äußerten sich 71 Prozent positiv über die USA, im Vergleich zu 78 Prozent bei der vorigen Umfrage. Für die Erhebung befragte Pew im Mai und Juni weltweit 27.000 Menschen. (afp)