Berlin. Der Multimillionär Harald Christ gehört zum Kompetenzteam von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier. Und diese neue Rolle verpflichtet zu Bescheidenheit. Christ soll seine bisherigen Webinhalte "geglättet" haben. Sie passten offenbar nicht so recht zur sozialdemokratischen Linie.

SPD-Mittelstandexperte Christ löscht seine Internetauftritte Berlin (ddp). Harald Christ, der SPD-Mittelstandsbeauftragte des Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier, hat mehrere seiner Internetauftritte gelöscht. Nach seiner Nominierung ins Schattenkabinett des Kanzlerkandidaten hat der Unternehmer und Multimillionär aus Rheinland-Pfalz eine Webseite aufgegeben, auf der er für Events und Empfänge in seiner Villa in Südafrika warb, berichtet der «Spiegel» am Samstag vorab.

«Vermutlich, weil so ein Lebensstil nicht zu seiner neuen Rolle als Arbeiterführer passt», sagte ein Genosse laut «Spiegel». Auf der Seite wurde dem Bericht zufolge die Villa über den Hügeln von Kapstadt als Ort «für kulinarische Events», «formelle Empfänge» oder als Ferien-Domizil «mit Butler-Service» angepriesen. Auch als Schauplatz für Werbeaufnahmen sei das Anwesen «mit tropischem Garten» geeignet. Videos auf der Seite zeigten die exklusiven Räumlichkeiten, in denen afrikanische Diener Champagner umhertragen.

Christ selbst sagte: «Seit meiner Berufung ins Steinmeier-Team habe ich lernen müssen, dass man als Unternehmer in Deutschland nicht nur Freunde hat. Deshalb habe ich die Belair-Constantia-Seite, wie alle meine privaten Aktivitäten, auch die in Netzwerken wie Xing oder Facebook, bis auf weiteres vom Netz genommen.»

Der 37-jährige gebürtige Wormser ist seit 2003 Inhaber und Vorsitzender der Christ Capital Aktiengesellschaft, seit 2008 Inhaber und Vorsitzender des Vorstandes der Custodia Treuhand und Vermögensverwaltung.

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