Düsseldorf. Die Erfolgsbilanz des NRW-Innenministers Herbert Reul (CDU) ist mau. Seiner Beliebtheit schadet das offenbar nicht.

Die schlechten Ergebnisse der jüngsten Kriminalitätsstatistik in NRW schlagen offenbar nicht auf die Beliebtheitswerte von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) durch. Im Gegenteil. Laut dem aktuellen „NRW-Trend“ von Infratest für den WDR nimmt Reuls Popularität sogar weiter zu. 51 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden. Vor einem Jahr waren es 48 Prozent.

Damit ist Reul dem WDR zufolge das beliebteste Regierungsmitglied in NRW. Er liegt noch vor Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), über den sich 47 Prozent der Befragten positiv äußern (plus zwei Prozent).

Sonntagsfrage: CDU würde alle anderen Parteien in NRW weit hinter sich lassen

Wenn an diesem Sonntag ein neuer Landtag in NRW gewählt würde, käme die CDU laut der Infratest-Umfrage auf 38 Prozent und würde alle anderen Parteien damit weit hinter sich lassen. Sie hat nun drei Prozentpunkte mehr als bei der vorigen „Sonntagsfrage“ von Infratest im November 2023.

Die Grünen als kleiner Regierungspartner in NRW verzeichnen leichte Verluste (minus eins) und kämen auf 17 Prozent. Damit landen Sie hinter der SPD als größter Oppositionspartei, die sich mit 19 Prozent zwar etwas verbessert (plus eins) und wieder zweitstärkste Kraft ist, aber aktuell nur halb so viele Befragte überzeugen kann wie die CDU, so der WDR.

AfD rutscht ab, Bündnis Wagenknecht käme nicht in den Landtag

Die FDP käme unverändert auf fünf Prozent. Die AfD verliert drei Prozent. Elf Prozent der Befragten würden sie heute wählen. Der Negativtrend könnte eine Folge der Spionagefälle mit möglichem Bezug zu AfD-Politikern sein. Das Bündnis Sahra Wagenknecht würde mit drei Prozent den Einzug in den Landtag verpassen. Die sonstigen Parteien, darunternauch die Linke, kämen zusammen auf sieben Prozent.

Insgesamt wird die Arbeit der schwarz-grünen NRW-Landesregierung weiter überwiegend kritisch bewertet. Nicht einmal jeder zweite Befragte bescheinigt ihr eine gute Arbeit. Besonders schlecht bewerten die Befragten die Flüchtlingspolitik von Schwarz-Grün. Nur noch 20 Prozent sind hier zufrieden (minus neun Prozentpunkte im Vergleich zum Juni 2023).

Für den NRW-Trend hat Infratest dimap vom 22. bis 25. April insgesamt 1.181 Wahlberechtigte telefonisch (693) und online (488) befragt. Das Ergebnis soll repräsentativ sein.

„NRW-Check“ der Medien in NRW beschrieb große Zufriedenheit mit Hendrik Wüst

Im März hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag dieser Redaktion und 37 weiterer Medien den „NRW-Check“ erstellt. Ein wichtiges Ergebnis war, dass die Zufriedenheit mit der Regierung von Ministerpräsident Hendrik Wüst deutlich zugenommen habe. Mit Wüst selbst waren 53 Prozent der Befragten zufrieden.

Klare Verliererin in der repräsentativen Befragung war die SPD, deren vorderste Führungsriege nur den wenigsten überhaupt bekannt ist. Nur 18 Prozent der Befragten waren in der Forsa-Umfrage mit den Sozialdemokraten zufrieden – selbst unter den SPD-Wählerinnen und Wählern war ein Drittel mit dieser Partei unzufrieden.

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