Berlin.­. Laut einer Studie hat die Mehrheit der Deutschen großes Vertrauen in die Forschung. Aber: Die Skepsis gegenüber der Wissenschaft ist gewachsen.

  • Rund 40 Prozent der Deutschen gehen davon aus, dass die Wissenschaft den Menschen nicht die ganze Wahrheit über das Corona-Virus sagt.
  • Das ist ein Ergebnis des repräsentativen Wissenschaftsbarometers 2020, das regelmäßig im Auftrag der Initiative "Wissenschaft im Dialog" erstellt wird.
  • 15 Prozent sind sogar der Auffassung, dass es bislang „keine eindeutigen Beweise für die Existenz des Virus gibt“.

Wie stark der Einfluss der Wissenschaft auf die Entscheidungen der Politik sein kann, zeigt sich derzeit in der Corona-Pandemie. Nie standen die Forscher so sehr im Fokus der Öffentlichkeit, nie aber wurden sie zugleich auch so sehr zum Ziel von Kritik, Anfeindungen und Skepsis.

So gehen rund 40 Prozent der Deutschen davon aus, dass die Wissenschaftler den Menschen nicht die ganze Wahrheit über das Corona-Virus sagen. Ein knappes Drittel der Bevölkerung denkt, dass die Corona-Pandemie zu einer größeren Sache gemacht wird, als sie es eigentlich ist. Und 15 Prozent sind sogar der Auffassung, dass es bislang „keine eindeutigen Beweise für die Existenz des Virus gibt“. Vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen ist dies aus Sicht von Experten ein bedenklicher Wert.

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Dies sind Ergebnisse des „Wissenschaftsbarometers 2020“, einer in regelmäßigen Abständen erhobenen repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag der Initiative „Wissenschaft im Dialog“ (WiD) aktuell Anfang November durchgeführt hat. WiD ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für ein besseres Verständnis der Wissenschaft in der Öffentlichkeit einsetzt.

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Weniger Menschen vertrauen der Wissenschaft

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Insgesamt ist das Vertrauen in Wissenschaft und Forschung aber weiterhin hoch: 60 Prozent der Menschen geben an, dass sie der Arbeit der Forscher voll und ganz vertrauen. Allerdings ist dieser Wert im Vergleich zum Beginn der Corona-Pandemie klar gesunken. Im April sagten das noch gut 73 Prozent. Nach der Befragung wollen sich 55 Prozent der Deutschen „wahrscheinlich impfen lassen“, wenn im nächsten Jahr ein Impfstoff zur Verfügung steht. Knapp 30 Prozent sagen, das sei eher unwahrscheinlich.

„Dass so viele Menschen der Wissenschaft vertrauen, zeigt, wie gut der Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in der Pandemie funktioniert“, kommentierte WiD-Geschäftsführer Markus Weißkopf die Ergebnisse. „Allerdings sollte uns eine relativ hohe Anzahl an Unentschiedenen und Zweifelnden beunruhigen“, so Weißkopf weiter. Die Wissenschaft müsse noch stärker mit jenen ins Gespräch kommen, die skeptisch und unsicher sind. Denn ähnlich wie in früheren Umfragen des „Wissenschaftsbarometers“ ist ein Drittel der Befragten überzeugt, dass Wissenschaftler sich zu wenig bemühen, die Öffentlichkeit über ihre Arbeit zu informieren.

Einfluss auf die Politik erwünscht

Dabei ist mehr Einfluss der Forscher auf die Politik bei der Bekämpfung der Pandemie offenbar erwünscht: 77 Prozent der Deutschen wollen, dass politische Entscheidungen im Umgang mit dem Corona-Virus auf wissenschaftlichen Ergebnissen beruhen. Im April erklärten dies allerdings 81 Prozent. Dabei möchte aber nur eine Minderheit, dass sich die Forscher selbst direkt in die Politik einmischen.

Überraschend sei der Befund, dass Auseinandersetzungen zwischen Virologen - wie zuletzt etwa zwischen Christian Drosten, Hendrik Streeck und Alexander Kekulé - von der Mehrheit der Menschen durchaus positiv gesehen werden. Zwei Drittel sind der Meinung, dass Kontroversen zwischen Wissenschaftlern hilfreich sind, damit sich die richtigen Forschungsergebnisse durchsetzen.

Klassische Nachrichtenmedien mehr genutzt

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Das „Wissenschaftsbarometer“ fragte auch ab, wie sich die Deutschen über die Pandemie auf dem Laufenden halten. Dabei genießen die klassischen Nachrichtenmedien großes Vertrauen. 57 Prozent der Online-Nutzer greifen dafür häufig oder sehr häufig auf die Internetseiten von Zeitungen, Magazinen oder TV-Sendern zurück. Dieser Wert ist deutlich gestiegen. Bei der Erhebung 2018 waren es lediglich 41 Prozent. Die sozialen Medien spielen bei der Information über Wissenschaft mit rund 15 Prozent eine eher geringe Rolle.

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