Köln/Düsseldorf. Nachdem eine abgestürzte Lärmschutzwand auf der A3 eine Autofahrerin getötet hat, laufen die Ermittlungen. Wo wurden gleiche Teile verbaut?
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) hat nach dem tragischen Schallschutzwand-Unglück auf der A3 eine umfassende Untersuchung baugleicher Teile in Nordrhein-Westfalen angeordnet. Es gehe jetzt um einen schnellen Überblick über vorgeschriebene Routine-Kontrolle hinaus, wo es technische Parallelen geben könnte, erklärte ein Sprecher des Verkehrsministerium am Sonntag auf Anfrage unserer Redaktion.
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Am Freitag war eine 66-Jährige Kölnerin von einer herabstürzenden Betonplatte in ihrem Auto erschlagen worden. Polizei und Sachverständige suchen weiterhin nach der Ursache. Das tonnenschwere Teil hatte sich auf der A3 zwischen dem Kreuz Köln-Ost und der Anschlussstelle Köln-Dellbrück aus einer Lärmschutzwand gelöst und hatte den vorbeifahrenden Wagen zerquetscht.
Herabgestürzte Lärmschutzwand: Fahrlässigkeit bei der Montage?
Nach Angaben der Polizei müsse nun geprüft werden, ob es sich zum Beispiel um Fahrlässigkeit bei der Montage der Wand gehandelt haben könnte. Die Autobahn Richtung Ruhrgebiet war am Samstag nur eingeschränkt befahrbar, weil die erst 2007 errichteten Lärmschutzwände in beiden Fahrtrichtungen untersucht werden müssen. Experten hatten zuvor versichert, dass solche Elemente normalerweise eine Lebensdauer von bis zu einem halben Jahrhundert hätten.
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Wo sonst in NRW noch baugleiche Teile im weit verzweigten Autobahnnetz verwendet wurden, lässt sich offenbar nur mühsam recherchieren. Am Mittwoch muss Verkehrsminister Wüst auf Antrag der Opposition im Fachausschuss des Landtags über den Stand der Untersuchungen berichten.