Köln. Eine tonnenschwere Betonplatte ist auf der A3 in Köln auf ein Auto gestürzt und tötete die Fahrerin. Die Ermittlungen zur Ursache laufen.
- Eine Betonplatte aus einer Lärmschutzwand ist am Freitag auf ein fahrendes Auto auf der A3 gestürzt – die Fahrerin starb
- Die Suche nach der Ursache läuft auch am Sonntag weiter. Unter anderem ist nun ein Ingenieur an der Unfallstelle auf der A3 vor Ort.
- Wie die Kölner Polizei, die die Ermittlungen in der Sache leitet, mitteilt, wird wohl erst ein Gutachten klären können, warum die Betonplatte auf die A3 gefallen ist.
Nachdem eine tonnenschwere Betonplatte auf der Autobahn 3 bei Köln auf einen Wagen gestürzt ist und eine Autofahrerin getötet hat, sind am Sonntag die Ermittlungen nach der Ursache fortgesetzt worden. Neue Erkenntnisse gab es am Sonntag noch keine.
Weshalb sich die Platte aus einer Lärmschutzwand löste, ist weiterhin unklar, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei. Unter anderem ein Ingenieur war am Samstag vor Ort, um sich ein Bild von den Umständen zu machen. Alle Erklärungen seien bislang nur Spekulationen, sagte der Sprecher. Man müsse vermutlich ein Gutachten abwarten, um die Ursache zu erfahren.
Die Ermittlungen führt die Kölner Kriminalpolizei, da es kein „klassischer Verkehrsunfall“ sei, hieß es. Es handele sich um ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren. Dabei werde geprüft, ob es sich um ein Tötungsdelikt - zum Beispiel aus Fahrlässigkeit - handeln könnte, hatte ein Sprecher gesagt.
Autobahn A3: Tonnenschwere Betonplatte stürzt auf fahrendes Auto
Am Freitagvormittag hatte sich das etwa fünf Tonnen schwere Teil zwischen dem Kreuz Köln-Ost und der Anschlussstelle Köln-Dellbrück aus einer Lärmschutzwand gelöst und war auf das fahrende Auto gekracht. Wie Fotos von der Unglücksstelle zeigen, wurde der Pkw völlig zerquetscht.
Am Mittag wurde die getötete Frau aus dem Wagen geborgen. Die Feuerwehr musste die tonnenschwere Platte dafür mit einem Kran anheben und das Auto versetzen, um es außerhalb der Gefahrenzone zu bringen.
Bei der getöteten Frau handelt es sich um eine 66 Jahre alte Frau aus Köln, sagte ein Polizeisprecher am Freitagnachmittag. Ein Unfallzeuge und Ersthelfer wurde vom Rettungsdienst zur weiteren Betreuung in ein Krankenhaus gebracht.
Nach Betonplatten-Unfall: Rechte Spur bleibt bis zu einer Prüfung gesperrt
Die viel befahrene Autobahn, die über Köln ins Ruhrgebiet führt. wurde daraufhin gesperrt. Erst nachmittags wurde die Fahrbahn teilweise wieder frei gegeben, die rechten Fahrspuren entlang der Lärmschutzwände blieben aber in beiden Richtungen gesperrt. „Das ist notwendig wegen der Prüfung der Lärmschutzwände“, sagte ein Sprecher des Landesbetriebs Straßen.NRW. Die Wände stammten ungefähr aus dem Jahr 2007, seien also noch nicht so alt. Wie es zu dem Unglück habe kommen können, wisse man noch nicht.
„Unsere Lärmschutzwände werden im Rahmen der Sichtprüfung von den Meistereien natürlich überprüft“, sagte der Sprecher. Das geschehe unabhängig von dem tragischen Unglück am Freitag. „Seien Sie sicher, dass wir da jetzt noch einmal ein Augenmerk drauf richten.“ Niemand müsse Bedenken haben, an der Stelle über die Autobahn zu fahren, weil die rechten Fahrspuren ja gesperrt seien. Dadurch komme es nun allerdings zu Verkehrsbehinderungen.
Wie Straßen.NRW erläuterte, wird die A3 an der Unglücksstelle in einer sogenannten Tieflage geführt. „Das heißt, dass für den Bau der Autobahn ein Geländeeinschnitt hergestellt wurde und sich rechts und links der Fahrbahn Betonwände befinden“, teilte die Straßenbauverwaltung mit. „Oben auf den Betonstützwänden sind die eigentlichen Lärmschutzwände montiert, die Wände selbst sind mit Lärmschutzelementen ausgestattet.“
Landtag soll sich mit Betonplatten-Unfall auf A3 beschäftigen
Nach dem tödlichen Unfall auf der A3 hat die SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag eine Aktuelle Viertelstunde beantragt, in der die Landesregierung über das Unglück selbst und den Zustand der Lärmschutzwände vor Ort und in ganz NRW berichten soll.
„Der tragische Tod der Autofahrerin macht uns alle fassungslos. Unsere Gedanken sind bei der Familie und den Freunden des Opfers. Wir sind es ihnen schuldig aufzuklären, wie es zu diesem schlimmen Unglück kommen konnte. Gleichzeitig müssen wir ausschließen, dass weitere Gefahr von den Lärmschutzwänden ausgeht. Hier sind wir jetzt alle gefordert“, sagte Carsten Löcker, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. (dpa)