Düsseldorf. Wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi bleiben an diesem Donnerstag Busse und Bahnen in vier NRW-Städten und -Kreisen in den Depots.

Bus- und Bahnnutzer in NRW werden an diesem Donnerstag erneut in manchen Kommunen umsonst an Haltestellen warten: Die Gewerkschaft Verdi hat erneut zu einem ganztägigen Warnstreik bei öffentlichen Nahverkehrsunternehmen aufgerufen. Diesmal aber nur in wenigen Städten.

Der Warnstreik - der dritte in der aktuellen Tarifauseinandersetzung - betrifft diesmal die Rheinbahn in und um Düsseldorf, die Stadtwerke der Stadt Hamm, die Verkehrsbetriebe im Kreis Unna und die Dortmunder Verkehrsbetriebe DSW 21. Indirekt betroffen ist auch die DVG in Duisburg. Dort wird die Linie U79 nach Düsseldorf am Donnerstag nicht verkehren.

Warnstreik: Konzertierte Aktion auch in Stadtverwaltungen und kommunalen Betrieben

Der Streikaufruf umfasst diesmal in den genannten Städten und Kreisen zeitgleich auch andere Bereiche des Öffentlichen Dienstes. In Düsseldorf sind etwa Mitarbeiter aus Stadtverwaltung, Stadtreinigung Awista, Stadtwerken, Stadtsparkasse, der Rentenversicherung Rheinland, des Jobcenters, der Arbeitsagentur und der LVR-Kliniken Düsseldorf und Langenfeld; auch für die Stadtverwaltung Ratingen wurde zum Warnstreik aufgerufen. (Mehr Infos hier)

Die Rheinbahn gab bekannt, dass am Donnerstag keine Fahrzeuge die Depots verlassen werden. Auch in Dortmund werde der lokale Nahverkehr komplett stillgelegt sein, teilte das Unternehmen DSW21 mit. Im Kreis Unna müssen Fahrgäste mit erheblichen Einschränkungen rechnen, warnten die Verkehrsbetriebe VKU; komplett lahm gelegt würde das Verkehrsangebot am Donnerstag allerdings nicht. Bei den Stadtwerken Hamm wiederum werde am Donnerstag „kein Bus im Einsatz sein“, teilte das Unternehmen mit. Busse des Subunternehmens Breitenbach würden jedoch vermutlich fahren, dies betreffe insgesamt neun Linien.

„Die Streikenden zeigen mit ihrer Beteiligung, dass sie dringend ein Angebot der Arbeitgeberseite erwarten und die bisherigen Äußerungen sowie die Verweigerungshaltung als Kränkung erleben. Es wird immer deutlicher, dass auf das Klatschen nichts folgen wird“, erklärte Verdi-NRW-Vorsitzende Gabriele Schmidt. Wegen steigender Coronainfektionen werde man „mit Bedacht auf die Situation und in enger Abstimmung mit den Behörden entscheiden, wie und ob wir Aktionen durchführen“, sagte Schmidt. „In den Kliniken und Krankenhäusern verhandeln wir Notdienstvereinbarungen und rufen die Beschäftigten der Corona-Stationen nicht mit auf. Außerdem achten wir darauf, dass dort weiterhin ausreichend Reinigungskräfte im Dienst sind“, versicherte Schmidt.

Verdi-Tarifstreit nicht alleine für mehr Geld

Auch an diesem Mittwoch gab es vielerorts Warnstreiks von Beschäftigten im öffentlichen Dienstag. Beim Nahverkehr konzentrierte sich Verdi ebenfalls auf verschiedene Regionen und rief nicht, wie zuletzt, alle kommunalen Nahverkehrsunternehmen zur Blockade auf. (Mehr Infos) Streikaufrufe gab es unter anderem für die Niag in den Kreisen Kleve und Wesel, im Ennepe-Ruhr-Kreis (Mehr Infos) oder den Nahverkehr in Hagen (Mehr Infos). Darüber hinaus sollte in vielen Stadtverwaltungen und städtischen Betrieben an Rhein und Ruhr gestreikt werden, darunter in Essen, Bochum (Mehr Infos), Bottrop, Oberhausen (Mehr Infos), Moers (Mehr Infos) und Herne. (Mehr Infos)

Mit Blick auf den kommunalen Nahverkehr kämpft Verdi um einen bundesweiten Rahmentarifvertrag für die rund 87.000 Beschäftigten, davon etwa 30.000 in NRW. Bislang konnte sich die Gewerkschaft nicht mit der Arbeitgeberseite, den kommunalen Verkehrsunternehmen, einigen. Die Gewerkschaft verlangt für die Beschäftigten im ÖPNV in Deutschland bundesweit einheitliche Regelungen beim Ausgleich von Überstunden, den Zulagen für Schichtdienste sowie der Nachwuchsförderung. Derzeit werden in den 16 Bundesländern jeweils eigene Tarifverträge mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden ausgehandelt.

Für die Angestellten in den Kommunen fordert die Gewerkschaft unter anderem eine Erhöhung der Tariflöhne um 4,8 Prozent, 100 Euro monatlich zusätzlich für Auszubildende, Studierende und Praktikanten. (dae)