Oberhausen. Verdi ruft Mitarbeiter der Stadtverwaltung trotz angespannter Corona-Lage zum Streik auf. Was das für die Arbeit des Gesundheitsamtes bedeutet.

Trotz der angespannten Corona-Lage ruft die Gewerkschaft Verdi für Donnerstag (15. Oktober) zu einem ganztägigen Warnstreik im Öffentlichen Dienst auf. Zu den aufgerufenen Mitarbeitern der Stadtverwaltung gehören somit auch die Kräfte des Gesundheitsamtes, die derzeit alle Hände voll zu tun haben, die Ausbreitung der Pandemie in Oberhausen bestmöglich in Schach zu halten. Einfluss nehmen auf die Zahl der Streikenden kann die Stadt nicht, die Verwaltung verspricht aber: „Im Gesundheitsamt wird auf jeden Fall eine Notbesetzung im Einsatz sein.“

Auch interessant

So will die Stadt zumindest die Kernaufgaben des Gesundheitsamtes abdecken: mit den Test-Laboren kommunizieren, Kontakte von infizierten Oberhausenern nachverfolgen, Ordnungsverfügungen in die Wege leiten wie etwa Anordnungen für eine Quarantäne.

Längere Wartezeiten bei Corona-Hotline

Auch die Corona-Hotline soll am Donnerstag trotz Streiks für ratsuchende Bürger besetzt sein. Es könne allerdings zu längeren Wartezeiten kommen, heißt es auf Nachfrage unserer Redaktion aus dem Rathaus. Die Feuerwehr ist vom Streik nicht betroffen, die angemeldeten Corona-Tests am Drive-In an der Brücktorstraße können wie gewohnt durchgeführt werden.

Auch interessant

Wie groß die Not-Mannschaft am Donnerstag im Rathaus sein wird, kann die Stadt derzeit nicht abschätzen, da sich die streikenden Mitarbeiter nicht im Vorfeld bei der Bereichsleitung abmelden müssen. Der Bereich ist derzeit mit rund 15 Vollzeitstellen ausgestattet, 27 Vollzeitstellen kommen hinzu, die wegen der Corona-Krise aus anderen Bereichen der Verwaltung zum Gesundheitswesen abberufen wurden.

Tiergehege im Kaisergarten bleibt geschlossen

Aufgerufen zum Streik hat die Gewerkschaft Verdi alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Sparkasse, der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) und der Wirtschaftsbetriebe (WBO), der Müllverbrennungsanlage sowie der Alteneinrichtungen der Stadt. Das hat erhebliche Auswirkungen auf das öffentliche Leben: Zentrale Anlaufstellen für Bürger in den Rathäusern bleiben unbesetzt, die Schwimmbäder in der Innenstadt und in Sterkrade bleiben am Donnerstag geschlossen, die Tore des Tiergeheges ebenfalls. Bei der Müllabfuhr und der Straßenreinigung kann es zu Einschränkungen kommen.

Auch interessant

Wer am Donnerstag die Dienste der Stadtsparkasse nutzen möchte, benötigt mitunter Geduld. Lediglich drei Filialen öffnen mit eingeschränkter Besetzung: Osterfeld, Alstaden und Königshardt. Die Mitarbeiter sind von 9 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 16 Uhr vor Ort. Alle weiteren Filialen bleiben geschlossen – auch das Kundenservice- und Baufinanzierungs-Center. Die SB-Bereiche mit den Geld- und Kontoauszugs-Automaten in den jeweiligen Filialen bleiben laut Sparkasse aber zugänglich.

Aquapark bleibt geöffnet, Vereinsmitglieder können trainieren

Der Aquapark in der Neuen Mitte ist laut aktueller Mitteilung der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH nicht betroffen und wird am Donnerstag wie üblich öffnen. Auch das Vereinsschwimmen kann stattfinden, da die Schwimmvereine die Hallenbäder eigenverantwortlich nutzen; gleiches gilt für von Sportvereinen genutzte Plätze und Hallen.

Demonstration und Kundgebung

Geplant ist für Donnerstag auch eine Demonstration sowie eine Kundgebung auf dem Saporishja-Platz. Um 8 Uhr treffen sich die Streikenden am Zentrum Altenberg, um 8.30 Uhr startet der Demonstrationszug durch die Innenstadt bis zum zentral gelegenen Platz am Bert-Brecht-Haus. Die Auszubildenden treffen sich um 8 Uhr im Ebertbad. Die Kundgebung ist für 9.30 Uhr geplant.

Hintergrund des Streiks ist die aktuelle Tarifrunde im Öffentlichen Dienst. Verdi fordert unter anderem 4,8 Prozent mehr Lohn für die deutschlandweit rund 2,3 Millionen Beschäftigten in den Kommunen.

Auch die Friedhöfe sind geöffnet und zugänglich. Die geplanten Beisetzungstermine werden eingehalten, verspricht die OGM. Der darüber hinausgehende Tages- und Grünpflegebetrieb wird allerdings bestreikt. Im Notfall erreichen Bürger den Notdienst der OGM unter 0151-74 67 00 99.

Sie möchten stets versorgt sein mit den neuesten Nachrichten aus Oberhausen? Dann bestellen Sie hier unseren kostenlosen Newsletter.