Düsseldorf. Immer mehr Vorschul-Kinder in NRW brauchen vor ihrer Einschulung eine zusätzliche Sprachförderung. Im diesjährigen Sprachtest fielen 24 Prozent der Kinder durch, und damit mehr als im Vorjahr. Besonders hoch ist der Anteil in Remscheid und Duisburg.
Die Endergebnisse des dritten landesweiten Sprachtests «Delfin 4» zeigen einen zusätzlichen Förderbedarf bei 40 771 Kindern. Wie Schul- und Familienministerium am Montag in Düsseldorf mitteilten, müssen damit 24,0 Prozent (Vorjahr: 23 Prozent) der Kinder, die im Schuljahr 2011/12 eingeschult werden, vorab besonders gefördert werden. Die Abkürzung «Delfin 4» steht für «Diagnostik, Elternarbeit und Förderung der Sprachkompetenz 4-Jähriger in NRW».
«Das Beherrschen der deutschen Sprache ist entscheidend für die Bildungschancen von Kindern», sagte Schulministerin Barbara Sommer (CDU). «Wir überprüfen die Sprachentwicklung der Kinder bereits zwei Jahre vor der Einschulung. So können wir gewährleisten, dass Defizite in der Sprachfähigkeit frühzeitig erkannt und gezielt abgebaut werden können», sagte die Ministerin weiter. Insgesamt stellt das Land 27,5 Millionen Euro für die frühkindliche Sprachförderung zur Verfügung.
Remscheid und Duisburg mit höchster Quote
Im Kindergartenjahr 2009/10 erhalten nun insgesamt über 77 000 Kinder in den Kindertageseinrichtungen und Familienzentren eine zusätzliche Sprachförderung nach den Richtlinien des Kinderbildungsgesetzes. Die Landesregierung stellt dafür 340 Euro pro Kind im Jahr bereit.
Laut Tabelle des Schuliministeriums sind die Quoten in folgenden Schulamtsbezirken besonders hoch: Duisburg (38,1 Prozent), Remscheid (38,8), Oberhausen (37,2), Gelsenkirchen (37,1), Dortmund (33,6), Hagen (35,2). (ddp/we)