Düseldorf. . Das Interesse von Pensionären am Wiedereinstieg in den Schuldienst scheint groß. Aber die Fragen der Ruheständler bleiben unbeantwortet.

Viele pensionierte Lehrer wollen offenbar dem Lockruf des Schulministeriums folgen und noch im laufenden Schulhalbjahr in den aktiven Schuldienst zurückkehren. „Bei uns laufen die Telefone heiß“, sagte eine Sprecherin der Ministeriums. Die Bezirksregierungen bestätigen das große Interesse. Aber viele potenzielle Bewerber haben den Eindruck, dass die Schulbehörden gar nichts von dem Angebot für Ruheständler wissen und dass niemand ihnen weiterhelfen kann.

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Franz Josef Wiengarn aus Gelsenkirchen hat sofort reagiert, als er hörte, dass die Landesregierung wegen des akuten Lehrermangels pensionierte Pädagogen in die Schulen locken möchte. „Ich habe zunächst eine Service-Nummer des Landes angerufen, dort verwies man mich an die Bezirksregierung Münster. Die kannten aber kein Rückkehrer-Programm für Pensionäre“, sagte der ehemalige Gymnasiallehrer dieser Zeitung.

Berzirksregierungen zeigten sich ahnungslos

Ein anderer Ruheständler berichtete von seinem vergeblichen Anruf bei der Bezirksregierung Düsseldorf. Auch dort habe man nichts von dem Angebot gewusst. Eine Nachfrage dieser Zeitung in Arnsberg brachte auch kein Ergebnis. Man müsse sich erst erkundigen.

Das NRW-Schulministerium erklärte am Freitag, die Bezirksregierungen seien sehr wohl über das Thema informiert worden und könnten ab sofort Auskunft geben. Bewerben müssten sich Interessierte aber persönlich bei den Schulen in NRW, die offene Stellen ausgeschrieben haben.

Hinzuverdienstgrenze aufgehoben

„Wir raten den Leuten, zunächst an der ehemaligen Schule nachzufragen oder bei einer Schule im Wohnumfeld“, erklärte eine Ministeriums-Sprecherin. Offene Lehrerstellen finden Interessierte auf dem Internet-Portal „Verena“ des Schulministeriums. Aktuell stehen dort 449 Ausschreibungen.

Zu Wochenbeginn hatte die Landesregierung gemeldet, dass die Hinzuverdienstgrenze für Ruheständler bis Ende 2019 aufgehoben wird. Pensionierte Lehrer dürfen demnach bei einer Rückkehr in den Schuldienst so viel zu ihrer Pension hinzu verdienen, wie sie möchten. Außerdem sollen verbeamtete Lehrer, die über die Altersgrenze von 65 Jahren arbeiten wollen, verbesserte Altersbezüge erhalten. Auch Seiteneinsteigern werden Angebote gemacht. Nach Informationen dieser Zeitung sind derzeit rund 5000 Planstellen unbesetzt.