Berlin. Die Altersteilzeit soll über 2009 verlängert werden. Das fordern die Betriebsratsvorsitzenden der größten deutschen börsennotierten Unternehmen laut einem Medienbericht in einem Brief an Bundesarbeitsminister Olaf Scholz. Darin warnen sie vor einer Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit.

Die Betriebsratsvorsitzenden der größten deutschen börsennotierten Unternehmen haben die Bundesregierung aufgefordert, die geförderte Altersteilzeit über das Jahr 2009 hinaus zu verlängern. Für viele ältere Arbeitnehmer sei die Altersteilzeitregelung auf Grund hoher physischer und psychischer Belastungen «ein sinnvolles Instrument, um ohne gesundheitliche Schäden aus dem Berufsleben ausscheiden zu können», heißt es in einem Brief der Betriebsräte an Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) und die Vorsitzenden von CDU/CSU, SPD und Grüne, aus dem die «Süddeutsche Zeitung» (Samstagsausgabe) zitierte. Das Schreiben haben demnach fast alle Betriebsratschefs der 30 Unternehmen unterschrieben, die Mitglied im Deutschen Aktienindex sind.

Die Betriebsratschefs warnen in dem Brief laut «SZ» vor einer Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit und einem zusätzlichen Abbau von Ausbildungsplätzen sowie vor steigenden Zahlen bei den Erwerbsunfähigkeitsrenten. Außerdem befürchten sie «eine Zunahme der Arbeitslosigkeit älterer Beschäftigter auf Grund von Aufhebungsverträgen, betriebsbedingten beziehungsweise gesundheitsbedingten Kündigungen».

Die von der Bundesagentur für Arbeit geförderte Altersteilzeit für Arbeitnehmer ab 55 Jahren läuft zum Jahresende aus. Scholz will sie bis 2014 ausdehnen, sofern der Arbeitgeber für jeden Arbeitnehmer in Altersteilzeit einen Auszubildenden übernimmt. Die Union und die Arbeitgeberverbände lehnen dies ab und warnen vor einer Politik der «Frühverrentung». Scholz habe in seinem Antwort-Schreiben an die Betriebsräte jedoch darauf hingewiesen, dass er mit DGB-Chef Michael Sommer und Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt weiter im Gespräch sei, berichtete die «Süddeutsche Zeitung».